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India's Rapid Action Force (RAF) personnel patrol along a street during a hunt for Sikh separatist, in Amritsar on March 20, 2023. - Mobile internet in India's Punjab state remained suspended for a third day on March 20 as police hunted a radical Sikh preacher and protestors vandalised consulates abroad. (Photo by Narinder NANU / AFP)

© AFP/NARINDER NANU

Ukraine-Invasion Tag 394: Russland kann indische Waffenlieferungen nicht einhalten

Söldner-Chef gibt Interview + Russland mit Schwierigkeiten bei der Rekruten-Ausbildung. Der Ukraine-Überblick am Abend.

Russland und Indien sind langjährige politische und wirtschaftliche Partner. Seit dem Krieg in der Ukraine hat diese Beziehung noch einmal Fahrt aufgenommen. Indien importiert inzwischen mehr russisches Rohöl als jemals zuvor. Doch genau diese Beziehung könnte nun Schaden nehmen.

Wie „CNN“ berichtet, ist Russland aufgrund des Krieges nicht in der Lage, seine Waffenlieferverpflichtungen gegenüber Indien einzuhalten. Dazu muss man wissen: Russland ist der größte Rüstungslieferant Indiens. Ein Vertreter der indischen Luftwaffe hat nach Gerüchten nun eine Bestätigung abgegeben. „Sie haben uns schriftlich mitgeteilt, dass sie es nicht liefern können“, heißt es in einem Bericht des indischen Unterhauses.

Die größte laufende Lieferung sollen Luftverteidigungssystemeinheiten sein, die Indien 2018 für 5,4 Milliarden US-Dollar gekauft hat. Drei dieser Systeme sollen geliefert worden sein und zwei weitere würden erwartet. 

Indien ist nicht der einzige Partner, der Waffen einfordert. Druck auf Putin macht - wie bereits mehrfach geschrieben - immer wieder Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin. In einem 23-minütigen Interview hat er sich nun überraschenderweise milde gegeben. Mehr dazu unten in den wichtigsten Nachrichten des Tages.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Söldner-Chef gibt sich milde in Interview: Jewgeni Prigoschin hat sich überraschend versöhnlich gegenüber dem russischen Militär geäußert. Dabei räumte er unter anderem ein, dass russische Soldaten an der Seite tschetschenischer Einheiten im Gebiet Luhansk gemeinsam kämpfen würden. Bisher hatte Prigoschin ausschließlich behauptet, seine Söldner seien auf sich allein gestellt - ohne oder nur mit sehr geringer Unterstützung anderer militärischer Einheiten. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • US-Außenminister Antony Blinken schließt langfristig Verhandlungen über die künftigen Grenzen der Ukraine nicht aus. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Ukrainern, betonte er am Donnerstag vor einem Parlamentsausschuss in Washington. Jeder eventuelle Friedensschluss müsse „gerecht und dauerhaft“ sein. Mehr dazu hier.
  • Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat zur Steigerung der heimischen Waffenproduktion zu einer aufsehenerregenden Methode gegriffen. Vor Vertretern einer nationalen Rüstungskommission zitierte der 57-Jährige den Sowjetdiktator Josef Stalin, wie aus einem von mehreren Videos hervorgeht, die Medwedew selbst am Donnerstagabend sowie Freitagvormittag in sozialen Netzwerken veröffentlichte. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Die russische Armee hat nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten zunehmend Schwierigkeiten, ihre Rekruten auszubilden. Das geht aus dem täglichen Update des Londoner Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg hervor. Demnach wurden kürzlich 1000 Soldaten nach Übungen in einem Lager in Belarus wieder in die Ukraine verlegt.
  • Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat der EU für ihre bisherige Unterstützung gedankt - und zugleich neue Wünsche unterbreitet. Einmal mehr forderte er die Staats- und Regierungschefs der EU zur Lieferung moderner Kampfjets an sein Land auf, ebenso wie zur Bereitstellung von Raketen mit größerer Reichweite.
  • Der jüngsten Umfrage des „Eurobarometer“ zufolge sind 74 Prozent der Europäer mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland einverstanden, berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“ in einem vorab veröffentlichten Artikel. 65 Prozent der Europäer befürworten demnach auch die Lieferungen von Waffen und anderer militärischer Hilfe für die Ukraine. Für das „Eurobarometer“ lässt die Europäische Kommission regelmäßig Menschen in allen EU-Staaten zu unterschiedlichen Themen befragen.
  • Artjom Uss, der von den USA gesuchte Sohn eines russischen Gouverneurs, ist in Italien von der Bildfläche verschwunden. Laut Medienberichten vom Freitag entschwand Artjom Uss der Aufsicht italienischer Polizisten nur einen Tag nachdem ein italienisches Gericht am Dienstag einem Auslieferungsgesuch der USA stattgab. Spekulationen italienischer Tageszeitungen zufolge könnte sich Uss inzwischen bereits im Ausland aufhalten. 
  • Der Karlspreis soll dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 14. Mai verliehen werden. „Wir arbeiten auf diesen Termin hin“, sagte eine Sprecherin der Stadt Aachen. Ob es wirklich dabei bleibe, hänge von der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab. Traditionell findet die Karlspreis-Verleihung eigentlich am Feiertag Christi Himmelfahrt (18. Mai) statt, dies sei aber wegen Terminkollisionen nicht möglich.
  • Estland hat erneut einen Mitarbeiter der russischen Botschaft in Tallinn zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Auf Aufforderung des Außenministeriums muss der Diplomat den baltischen EU- und Nato-Staat bis zum 29. März verlassen. Darüber sei der einbestellte Geschäftsträger der russischen Vertretung informiert worden, hieß es in einer Mitteilung. Begründet wurde die Ausweisung mit Handlungen, die gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstoßen hätten.

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