Wirtschaft

Dow Jones im Plus Entspannung im Banksektor hilft der Wall Street

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Anleger an den US-Börsen suchten die sicheren Häfen.

Anleger an den US-Börsen suchten die sicheren Häfen.

(Foto: REUTERS)

Die Unsicherheit im Bankensektor umtreibt die Anleger in dieser Woche an der Wall Street. Zwar gerät der US-Sektor im Zuge fallender europäischer Bankenwerte unter Druck, die Regionalbanken bekommen aber einen kleinen Aufschwung.

Eine Entspannung im US-Banksektor hat den US-Börsen am Freitag nach einem schwächeren Auftakt ins Plus verholfen. Vor allem schwer angeschlagene Regionalbanken-Aktien erholten sich. Das Vertrauen sei aber fragil und die Schwankungen an den Börsen dürften vorerst hoch bleiben, sagte ein Investmentstratege.

Womöglich müssten die politischen Entscheidungsträger noch mehr zum Erhalt des Vertrauens in das globale Finanzsystem tun. Der mit Verlusten in den Tag gestartete Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,41 Prozent auf 32.237,53 Punkte knapp unter seinem Tageshoch. Im Wochenverlauf legte der bekannteste Wall-Street-Index damit um 1,2 Prozent zu. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,56 Prozent auf 3970,99 Zähler. Der Nasdaq 100 stieg um 0,30 Prozent auf 12.767,05 Punkte und gewann im Wochenverlauf zwei Prozent.

JP Morgan
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Am Vortag hatte US-Finanzministerin Janet Yellen ihre Bereitschaft erklärt, bei Bedarf weitere Maßnahmen zu ergreifen. Am Tag zuvor hatte sie einer "pauschalen" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems eine Absage erteilt. Die Unsicherheit hält indes weiter an: So bleibt der über die US-Notenbank Fed gedeckte Liquiditätsbedarf der Banken vergleichsweise hoch. Dabei legte das Volumen bei dem neuen Programm (Bank Term Funding Program) im Vergleich zur vergangenen Woche stark zu. Dieses Programm wurde erst jüngst im Zuge des Zusammenbruchs der kalifornischen Silicon Valley Bank und der New Yorker Signature Bank von der US-Notenbank geöffnet.

Aktien von JP Morgan, Citigroup und Goldman Sachs gingen mit Abschlägen von 0,7 bis 1,5 Prozent aus dem Handel. Morgan Stanley gaben 2,2 Prozent nach. Die angeschlagene Regionalbank First Republic Bank sackte 1,3 Prozent nach unten. Die Titel der Western Alliance und PacWest drehten ins Plus und gewannen 5,7 und 3,1 Prozent. "Die Tatsache, dass wir bei den überverkauften Regionalzahlen einen kleinen Aufschwung bekommen, macht Sinn, weil wir wahrscheinlich näher am Ende dieses Mini-Bank-Dramas sind als am Anfang", sagte Art Hogan, Marktstratege beim Vermögensverwalter Riley Wealth.

Microsoft
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Kryptoaktien Marathon Digital Holdings und Riot Platforms fielen um 7,6 beziehungsweise 8,8 Prozent, nachdem die weltgrößte Kryptobörse Binance wegen technischer Probleme vorübergehend keine Ein- und Auszahlungen zugelassen hatte. Für gute Laune sorgte, dass Microsoft als Gegenleistung für die Genehmigung der milliardenschweren Übernahme von Activision Blizzard der EU Zugeständnisse gemacht hat. Die Aktien des Videospiele-Machers stiegen um 5,9 Prozent. Anleger hatten nach Bedenken der Kartellbehörden das Aus für den Deal befürchtet.

Angesichts der Ängste um den Finanzsektor griffen viele Anleger zum Dollar, der in Krisenzeiten oft als sicherer Hafen angesteuert wird. Der Dollar-Index stieg um 0,5 Prozent auf 103,12 Punkte. Ebenfalls gefragt waren Staatsanleihen. Die Kurse der zehnjährigen Treasuries stiegen - im Gegenzug fiel die Rendite auf 3,376 Prozent von zuvor über 3,4 Prozent. Die Aussicht auf ein nur langsames Auffüllen der strategischen Ölreserven der USA drückte neben der Angst vor einer Rezession auf die Ölpreise. Rohöl der Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um gut ein Prozent auf 74,98 und 69,26 Dollar pro Barrel. Nach Aussagen aus dem US-Energieministerium wird sich das Füllen der strategischen Vorräte über mehrere Jahre hinziehen, was die Sorgen der Anleger über eine schwächelnde Nachfrage auf den Märkten verstärkte.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/rts

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