Wirtschaft

Milliardenpaket für Chip-Riesen Niederlande kämpfen um Vorzeigekonzern ASML

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
ASML beschäftigt 42.000 Mitarbeiter und gilt als einer der wichtigsten Chip-Hersteller der Welt.

ASML beschäftigt 42.000 Mitarbeiter und gilt als einer der wichtigsten Chip-Hersteller der Welt.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Um dem Abwandern von Schlüsselindustrien entgegenzuwirken, schnüren die Niederlande ein milliardenschweres Investitionspaket. Es soll Top-Talente für den Chip-Giganten ASML locken und die Region stärken.

Um eine Abwanderung von Weltkonzernen wie dem Chip-Hersteller ASML ins Ausland zu verhindern, hat die niederländische Regierung ein Investitionspaket im Wert von 2,5 Milliarden Euro vorgestellt. Das Geld der "Operation Beethoven" soll vor allem bei ASML in die Entwicklung neuer Mitarbeiter fließen, aber auch die Attraktivität der Region steigern und die Stromversorgung sichern. Bereitgestellt werden die Mittel von der Regierung und der Region um Eindhoven, in der ASML seinen Sitz hat.

ASML
ASML 864,70

Der Chip-Hersteller sei "eines der wichtigsten Unternehmen in den Niederlanden, ein Global Player", sagte Wirtschaftsministerin Micky Adriaansens laut der Nachrichtenagentur ANP. Zuvor hatte ASML die Befürchtung geäußert, dass es infolge eines Wahlsiegs des Rechtspopulisten Geert Wilders zu einer Verringerung der Zuwanderung von qualifizierten Arbeitskräften in die Niederlande kommen werde. "Wenn wir die Leute nicht hier bekommen können, bekommen wir sie woanders. Das ist ganz einfach", sagte der ASML-Vorstandsvorsitzende Peter Wennink im Januar bei der Veröffentlichung des jährlichen Unternehmensberichts.

ASML beschäftigt 42.000 Mitarbeiter und gilt als einer der wichtigsten Chip-Hersteller der Welt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter sind in einem riesigen Firmenkomplex in Veldhoven im Osten der Niederlande beschäftigt, ein Großteil von ihnen stammt aus dem Ausland. Die Region "Brainport", in der neben ASML auch Technologieunternehmen wie Philips ansässig sind, gilt als das Silicon Valley der Niederlande.

ASML hat zuletzt bei der Entwicklung seiner neuesten Generation von Maschinen zur Herstellung von Computerchips einen ersten Test bestanden. Der Konzern bestätigte Ende Februar entsprechende Aussagen der Intel-Entwicklungschefin Ann Kelleher bei einer Branchenkonferenz. Der US-Halbleiterkonzern ist der erste Abnehmer des High NA EUV-Lithographiesystems. "High NA" steht für hohe Numerische Apertur und "EUV" für extrem ultra-violettes Licht. Mit den neuen Maschinen, jede so groß wie ein Doppeldecker-Bus und mehr als 350 Millionen Dollar teuer, können feinere Schaltkreise per Laser in Siliziumscheiben gebrannt werden als mit bisherigen Geräten. Dadurch werden Computerchips kleiner und leistungsfähiger.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen