Wirtschaft

Minus nach Berg- und Talfahrt Wall Street schaut nervös nach Nahost

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Die Zinsen werden wohl nicht so bald sinken.

Die Zinsen werden wohl nicht so bald sinken.

(Foto: AP)

Die Nahost-Krise und weiter schwindende Hoffnungen auf eine Zinswende lassen die US-Indizes ins Minus rutschen. Goldman Sachs machen einen Satz nach vorne, Tesla fliegt aus den Depots.

Die US-Börsen haben nach einer Berg- und Talfahrt am Abend im Minus geschlossen. Händler verwiesen auf die Krise in Nahost. "Die ganze geopolitische Angelegenheit wird zu Spannungen und Ängsten auf dem Markt führen, und die Erkenntnis, dass die Zinsen nicht so bald sinken werden, muss sich endlich durchsetzen, denn das ist es, was der Anleihenmarkt sagt, dass die Zinsen steigen werden", erklärte ein Marktteilnehmer.

Überraschend starke US-Einzelhandelsumsätze und ein Gewinnsprung bei Goldman Sachs verhinderten größere Abschläge. Angesichts einer möglichen Vergeltung Israels für den iranischen Angriff blieben Börsianer aber auf der Hut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,7 Prozent tiefer auf 37.735 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq gab 1,8 Prozent auf 15.885 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,2 Prozent auf 5061 Punkte ein.

Einen frischen Beweis für die Widerstandskraft der US-Wirtschaft lieferten die Einzelhandelsumsätze in den USA, die trotz der hartnäckig hohen Inflation im März überraschend stark gestiegen sind. "Angesichts des hohen Verbraucherpreisindex, den wir letzte Woche hatten, deuten die wirtschaftlichen Daten auf eine starke Wirtschaft mit Inflation hin, und das passt nicht gut zu den revidierten Überlegungen zu Zinssenkungen", sagte Andre Bakhos von Ingenium Analytics.

Goldman Sachs glänzt mit Gewinn

Tesla
Tesla 182,18

Bei den Einzelwerten punktete die US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Gewinnsprung bei Anlegern. Die Titel der führenden US-Investmentbank zogen um rund drei Prozent an, nachdem der Gewinn im Auftaktquartal vor allem dank florierender Geschäfte im Investmentbanking um 28 Prozent gestiegen ist. Die meisten Gewinntreiber hätten besser abgeschnitten als erwartet, konstatierten die Analysten von Oppenheimer. Damit habe es sich um ein "nahezu perfektes" Ergebnis gehandelt. Goldman Sachs hatte als Berater einige der größten Fusionen und Übernahmen des vergangenen Jahres begleitet, unter anderem die Übernahme des US-Ölkonzerns Pioneer Natural Resources durch den Konkurrenten Exxon Mobil für 59,5 Milliarden Dollar.

Die Titel des US-Brokerhauses Charles Schwab kletterten um fast zwei Prozent. Dank höherer Gebühren für die Vermögensverwaltung übertrafen die Einnahmen des US-Konzerns die Erwartungen. Der Aufschwung an den Märkten hat die Bewertung des verwalteten Vermögens in die Höhe getrieben, sodass höhere Gebühren anfielen. Das gesamte Kundenvermögen kletterte um 20 Prozent auf einen Rekordwert von 9,1 Billionen Dollar.

Dagegen warfen Anleger Tesla-Aktien aus ihren Depots. Der US-Elektroautobauer streicht angesichts einer schwächeren Nachfrage nach seinen Fahrzeugen weltweit mehr als jeden zehnten Arbeitsplatz. Tesla-Chef Elon Musk kündigte den Stellenabbau in einer internen Mitteilung an. Tesla-Anteilsscheine verloren 5,6 Prozent.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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