Wirtschaft

Preise steigen leicht Studie: Interesse am Immobilienkauf nimmt wieder zu

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Laut ImmoScout24 stiegen die Kaufpreise für Bestandswohnungen im ersten Quartal 2024 durschnittlich um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Laut ImmoScout24 stiegen die Kaufpreise für Bestandswohnungen im ersten Quartal 2024 durschnittlich um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

(Foto: dpa)

Noch im vergangenen Jahr fallen die Immobilienpreise in Deutschland im Rekordtempo. Nun sorgen sinkende Zinsen einer Studie zufolge für eine steigende Nachfrage nach Wohneigentum. Experten rechnen mit einem Preisanstieg. Auch die Mieten sollen anziehen.

Dank sinkender Zinsen nimmt das Interesse am Immobilien-Kauf in Deutschland einer Studie zufolge wieder zu. In vier von acht Metropolen seien die Angebotspreise bereits über dem Vorjahresniveau, teilte die Immobilien-Plattform ImmoScout24 mit. "Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse am Eigentumserwerb erheblich gestiegen - in den Metropolen sogar um 49 Prozent", erklärte Geschäftsführerin Gesa Crockford.

Der Angebots-Überhang am Kaufmarkt reduziere sich. "Daher nehmen wir an, dass die Kaufpreise in Zukunft steigen werden." ImmoScout24 spricht von Signalen für eine Wende am Immobilienmarkt. Denn die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland waren nach jahrelangem Boom wegen schwacher Nachfrage 2023 im Rekordtempo von durchschnittlich 8,4 Prozent gesunken. Im ersten Quartal 2024 stiegen im deutschlandweiten Durchschnitt die Angebotspreise für Bestandswohnungen zum Kauf laut ImmoScout24 um 0,6 Prozent zum Vorquartal auf 2490 Euro pro Quadratmeter.

Damit liegen die Preise aber noch 2,5 Prozent unter dem Wert vor Jahresfrist. Der Preisdruck dürfte allerdings weiter etwas zunehmen, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ab Jahresmitte die Zinsen wie allgemein erwartet wieder senkt. Denn dann könnten sich wieder mehr Interessenten den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses leisten, sagte Immoscout24-Experte Kristian Kehlert. Die Bauzinsen, die sich zwischen 3,5 und vier Prozent eingependelt hätten, könnten dann womöglich unter drei Prozent fallen. Viel stärker dürfte der Zins aber nicht sinken, da am Finanzmarkt viel von der erwarteten Lockerung der EZB-Zinspolitik schon eingepreist sei.

Kaltmiete in München im Schnitt doppelt so hoch

Am Mietmarkt zeigt die Analyse zwar eine abgeschwächte Preisdynamik, aber immer noch einen hohen Nachfragedruck, hieß es. "Die Mietpreise werden weiter steigen", sagte Kehlert. "Es wird zu wenig gebaut." Die Schere zwischen den Preisen für Miete und Kauf dürfte sich weiter schließen, nachdem die Kaufpreise den Mietpreisen lange Jahre "in der Entwicklung enteilt sind". Im Schnitt wurden Bestandswohnungen bei der Neuvermietung zu Jahresanfang 1,7 Prozent teurer angeboten als im Vorquartal.

Für Neubauwohnungen betrug die Preisentwicklung den Angaben zufolge plus 1,6 Prozent. Somit liegt die Kaltmiete einer Zwei-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmetern im Bestand im Bundesschnitt bei 599 Euro und im Neubau bei 833 Euro. München bleibt deutschlandweit mit Abstand das teuerste Pflaster: Hier kostet eine solche Zwei-Zimmer-Wohnung 1433 Euro im Monat, im Neubau sogar 1745 Euro. Während der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung im Neubau Anfang 2024 bundesweit im Schnitt bei 11,90 (Bestand: 8,56) Euro lag, waren es in der bayerischen Landeshauptstadt mit 24,93 (Bestand: 20,47) Euro gut das Doppelte.

Quelle: ntv.de, lar/rts

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