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"Wer wird Millionär?" Krasser Regelverstoß: Jauch greift hart durch

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Tiefentspannt: Kandidatin Ahrens blieb unbeeindruckt - doch im entscheidenden Moment zockte sie.

Tiefentspannt: Kandidatin Ahrens blieb unbeeindruckt - doch im entscheidenden Moment zockte sie.

Die "Urangst, dass betrogen wird" ist bei Jauch allgegenwärtig. Am Montag muss er tatsächlich eingreifen – und verrät, worauf er alles achtet. Die zockende Kandidatin verliert am Ende. Ihrer Oberweite tut WWM trotzdem gut.

Ein simples "Nein!" hat "Wer wird Millionär?" schlagartig zum Stillstand gebracht. Manch einem Zuschauer war der halblaute Zuruf im Studio entgangen. Günther Jauch aber reagierte sofort. Mit ernster Miene wandte er sich direkt an das Publikum vor den Bildschirmen: "Wir haben jetzt den Klassiker gehabt. Deswegen greife ich ein: Es wurde aus dem Publikum herausgerufen. Es ist genau das, was ich vermeiden wollte - und vorher drum gebeten haben."

Überhangkandidatin Corinna Ahrens schien zunächst gar nicht zu wissen, was passiert war. "Von wo? Ich habe gar nichts gehört", sagte die technische Sachbearbeiterin aus Peine. Jauch blieb streng: "Doch, doch. Hinter Ihnen. Und zwar sehr laut 'Nein!'"

Zwischenfall bei "Wer wird Millionär?"

Tatsächlich war Ahrens drauf und dran gewesen, bei der Frage für 64.000 Euro (es ging um Postleitzahlen) eine falsche Antwort einzuloggen. Nach dem halblaut geraunten "Nein" wiederholte sie - vermutlich unbewusst - den Zuruf und haderte plötzlich mit der Antwort. Nach kurzer Beratung entschied die Regie von "Wer wird Millionär?": "Wir werden die Frage tauschen."

"Es gibt die Urangst bei 'Wer wird Millionär', dass irgendwie betrogen wird", sagte Jauch anschließend im Interview mit RTL. Er erinnerte an Charles Ingram. Der hatte sich 2001 in der britischen Ausgabe der Quizshow durch Huster im Publikum zum Millionengewinn leiten lassen. Die Masche war rasch aufgeflogen. Ingram, seine Ehefrau und ein Helfer wurden wegen Betrugs verurteilt, der Major musste das britische Heer verlassen.

"Sowas gab es bei uns nicht", resümierte Jauch nach der Schrecksekunde. Er erinnerte sich an einen ähnlichen Vorfall in der 25-jährigen Geschichte von "Wer wird Millionär?" bei RTL. Die Begleiterin der Kandidatin am Montag war übrigens unschuldig. Denn in dem Fall wäre Ahrens disqualifiziert worden, stellte Jauch in dem Interview klar.

Ein Zehntel für den Junior: Anja Frohmüller ließ sich von ihrem Sohn coachen - und muss nun einen teil des Gewinns abtreten.

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Er habe mittlerweile ein feines Gehör dafür entwickelt, ob sich da irgendwas im Publikum tue, gab der Moderator zu Protokoll. Es werde sogar überprüft, ob Kandidaten womöglich kleine Sender im Ohr trügen. Aber auch unabsichtliche Regelverstöße müssten geahndet werden. "Wir sind darauf angewiesen, dass das Publikum fair bleibt und sich nicht anmerken lässt, ob eine Antwort richtig ist oder eben falsch", betonte Jauch.

Jauch ermahnt das Publikum

Nach kurzer Standpauke fand Jauch schnell seinen Humor wieder. "Aber jetzt wirklich die Bitte", ermahnte er die Zuschauer im Studio. "Sonst kommt danach das Kommando zum Abführen. Wir haben immer ein komplettes Ersatzpublikum da. Und die sind motiviert."

Zum Glück war Ahrens eine der entspanntesten Kandidatinnen seit langem. Sie schien sich von dem Zwischenfall nicht groß aus der Ruhe bringen zu lassen. Aber möglicherweise täuschte der Eindruck. Denn plötzlich setzte die Norddeutsche alles auf eine Karte - und verlor.

"Zugutekommen" oder "zu Gute kommen"? Ahrens tendierte in der 64.000-Euro-Wiederholungsrunde zu der zweiten, falschen Antwort. Eigentlich hatte sie aufhören wollen und ihren Ehemann als Telefonjoker nur der Form halber angerufen. Doch obwohl der nicht weiterhelfen konnte, meinte sie plötzlich: "Ich zocke jetzt. Und wenn das falsch ist, habe ich mich gefreut und gehe ich mit 16.000 Euro nach Hause."

So kam es denn auch. Aber ihren Plan kann Ahrens dennoch finanzieren. Sie will sich endlich den Busen verkleinern lassen. Das sei auch so bezahlbar gewesen, mit dem Gewinn bei "Wer wird Millionär?" aber deutlich "schmerzfreier", erzählte sie unumwunden. "Ich denke, ich kann es mir leisten", meinte Ahrens mit einem vielsagenden Blick auf ihre Oberweite. So gefasst wie die Kandidatin sich auch gab: Verdient hätte sie eine Rückkehr in einem "Zweite Chance"-Special allemal.

Mutter zahlt Schüler Gewinnprämie

Über 32.000 Euro freuten sich anschließend Kathrin Appelhoff aus Hamburg und Anja Frohmüller aus Ludwigsburg. Appelhoff, die für Unternehmen Produktvideos auf TikTok dreht, wurde von einem "rheinischen Griechen" im Publikum aufgeklärt, dass der südlichste Punkt Europas, das Kap Tripiti, in der Nähe von Kreta liegt.

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Frohmüller sorgte mit ihrem Sieg bei "Wer wird Millionär?" für die vielleicht höchste indirekte "Gewinnsumme" für einen Minderjährigen bei der RTL-Quizshow. Ihr 13-jähriger Sohn hatte die Realschullehrerin nämlich unerbittlich vor dem Auftritt gedrillt und für seine Trainerdienste eine zehnprozentige Gewinnbeteiligung ausgehandelt. "Ich kann das pädagogisch nicht unterstützen", schmunzelte Jauch angesichts der überschwänglichen Freude seiner Kandidatin über ihren Gewinn.

Damit ist Frohmüller nun ihrem Traum von einem Ferienhaus im Tannheimer Tal in Tirol einen Schritt näher. Genau davon träumt auch ihr Nachfolger Florian Hintermeier, der aus dem Nachbarort Ofterschwang stammt. Der Konzertveranstalter schaffte es am Montagabend nur bis zur 4000-Euro-Frage und kommt nächsten Montag zurück. Die Standpauke für das Publikum vor Beginn der Sendung dürfte dann einen Zacken schärfer ausfallen als bisher.

Quelle: ntv.de

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