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Geothermie und Solaranlagen: In diesem Berliner Wohnviertel der Zukunft ist der Strom günstiger
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Das Neubauquartier Kokoni One kann selbst Wärme und Strom für seine Bewohnerinnen und Bewohner erzeugen.
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Das Neubauquartier Kokoni One kann selbst Wärme und Strom für seine Bewohnerinnen und Bewohner erzeugen.

Dienstag, 16.04.2024, 22:48
Während im Nachbarort Oranienburg das Netz keine neuen Stromanschlüsse verträgt, hat ein Neubau-Quartier im Berliner Bezirk Pankow einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Dort soll nicht nur das Heizen zukünftig günstiger sein, sondern auch der Strom.

Der Großteil der 84 Doppel- und Reihenhäuser im ökologisch-gemeinschaftlichen Quartier ist bereits errichtet. Umgesetzt wird das Wohngebiet im Pankower Viertel Französisch-Buchholz vom Berliner Projektentwickler INCEPT GmbH. Das Energiekonzept verantwortet und entwickelt der Öko-Energieanbieter naturstrom AG.

Ein lauwarmes Geothermie-Nahwärmenetz versorgt die Häuser im Norden Berlins mit nachhaltiger Wärme. Dachintegrierte Photovoltaikanlagen liefern Ökostrom für zwei zentrale Wärmepumpen, die Sonnenenergie steht darüber hinaus den Bewohnerinnen und Bewohner als günstiger Mieterstrom für den Haushaltsbedarf und für Wallboxen zur Verfügung.

Der Bau wird im Berliner Abgeordnetenhaus als „wichtiger Baustein für die urbane Energiewende“ begrüßt. So lobt Johannes Kraft, der auch Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ist, das Neubauquartier:„So wird es möglich, auch in Städten lokale Energiequellen optimal zu nutzen. Diese Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität brauchen wir, um dem Ziel der Klimaneutralität zügig näher zu kommen.“

Mehr Wärme für weniger Geld

„Herzstück des Energiekonzepts ist unser Geothermie-Nahwärmenetz", erklärt Sarah Debor, von der Naturstrom AG. „In einer Tiefe von etwa 100 Metern unter dem Quartier entziehen 68 Erdwärmesonden dem Erdreich auf konstantem Temperaturniveau von etwa 10 Grad Celsius Wärmeenergie. Zwei zentrale Wärmepumpen heben die Temperatur dann auf 40 Grad an.“

Ein knapp 1.200 Meter langes gedämmtes Niedertemperatur-Nahwärmenetz bringt die Heizenergie anschließend in die Gebäude. „Durch den hohen Baustandard nach BEG 55 und die modernen Fußbodenheizungen ist es möglich, schon mit diesen lauwarmen Temperaturen ein komfortables Wohnklima in den Häusern zu schaffen“, erläutert Anna Tsuchiya, die als Leiterin des Projektes fungiert. „Und das nicht nur brennstoff- und emissionsfrei, sondern auch besonders effizient.“

Im Sommer werden die Energieflüsse umgedreht und zur Kühlung genutzt. Den Gebäuden wird dann überschüssige Wärme entzogen, die das Nahwärmenetz ins Erdreich zurückführt. „Zusätzlich gewinnt ein Rückkühler auf dem Dach der Energiezentrale bei Hitze weitere Wärmeenergie aus der Luft, die dann im Boden gespeichert wird“, führt Debor aus. „Auf diese Weise entsteht ein vollständig regenerativer Energie-Kreislauf, durch den wir die Zahl der Erdsonden stark reduzieren konnten. Nachhaltige Planung lohnt sich auch wirtschaftlich.“

Lokaler Solarstrom trifft Sektorenkopplung

Auch oberirdisch wird die Energie der Natur genutzt: Dachintegrierte Photovoltaikanlagen auf allen 84 Wohnhäusern mit einer Gesamtleistung von bis zu 300 Kilowatt versorgen die Energiezentrale mit lokalem Ökostrom. Dieser steht darüber hinaus als Mieterstrom-Tarif für die Haushalte und an den Wallboxen zur Verfügung. „Die intelligente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme und E-Mobilität ermöglichen eine besonders effiziente Energienutzung“, sagt Debor. „Ein Drittel des lokalen Strombedarfs kann durch das Vor-Ort-Versorgungskonzept gedeckt werden.“

„Bei Kokoni One war uns von Anfang an wichtig, nicht nur den Betrieb, sondern auch den Bau möglichst nachhaltig zu gestalten“, sagt Tsuchiya. „Durch die Holzbauweise ist das Quartier bereits mit der Errichtung deutlich klimafreundlicher als herkömmliche Bauvorhaben. Wo sonst emissionsintensive Stoffe zum Einsatz kommen, speichert das in der Baukonstruktion sowie in der Fassade verarbeitete Holz hier auf Jahrzehnte CO2.“

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