1. Nachrichten
  2. Sport
  3. Fußball
  4. Mega-Eklat um Dazn droht - DFL stoppt Ausschreibung der Bundesliga-Rechte

Dazn äußert sich zu Ausschreibungs-Stopp: Mega-Eklat um Bundesliga-Rechte: Experte erklärt, was das für die DFL bedeutet
  • Kommentare
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
glomex DFL stoppt Ausschreibung der Bundesliga-Rechte

Die DFL hat die Ausschreibung der TV-Rechte für die Bundesliga und die 2. Liga am Mittwoch gestoppt - ein bislang einmaliger Vorgang. Grund ist ein drohender Eklat mit der Streaming-Plattform Dazn. Diese erhebt schwere Vorwürfe gegen die DFL und verschickte einen Brandbrief an die Liga und die Vereine.

Der Deutschen Fußball-Liga (DFL) stoppte am Mittwoch die Ausschreibung der TV-Rechte. Zuvor war ein Brandbrief des Streaming-Anbieters Dazn bei den beiden DFL-Bossen Marc Lenz und Steffen Merkel sowie bei den 18 Klubs der Bundesliga eingegangen.

Darin erhebt Dazn schwere Vorwürfe gegen die DFL. Es geht um das attraktive Rechtepaket B, das die Einzel-Spiele der Bundesliga am Freitagabend und am Samstag um 15.30 Uhr enthält. Dieses wurde am Montag angeboten - dann wurde jedoch die Auktion unterbochen. Das gab es zuvor noch nie.

Bundesliga steht vor der größten Finanz-Krise ihrer Geschichte

Dazn hat sich am Donnerstag zurückhaltend geäußert. „Dazn hat Bedenken hinsichtlich bestimmter Elemente des Vergabeprozesses und hat diese Probleme direkt bei der DFL vorgebracht. Dazn ist weiterhin bestrebt, einen Mehrwert für die Bundesliga, ihre Clubs und ihre Fans zu schaffen“, sagte ein Dazn-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Darüber hinaus werde das Unternehmen das Thema „zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter kommentieren“. DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke wollte sich am Donnerstag auf Anfrage überhaupt nicht zu dem Thema äußern und verwies auf die DFL-Geschäftsführung. Ein DFL-Sprecher sagte am Mittwochabend: „Die DFL weist die Vorwürfe in aller Deutlichkeit zurück.“

Medien-Experte: DFL hat nach Stopp der TV-Auktion mehrere Probleme

Der Medien-Wissenschaftler Michael Schaffrath sieht nach dem Stopp der Auktion mehrere Probleme für die Deutsche Fußball Liga. „Nach dem geplatzten Investorendeal produziert die DFL erneut eigenartig irritierende Schlagzeilen“, sagte der Professor der Technische Universität München am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. „Jenseits der Frage, ob die DFL oder DAZN mit der jeweiligen Darstellung recht hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies den 36 Proficlubs, für die ja die DFL die Rechte verhandelt, wirklich gefällt. Und dass dies nun in aller Öffentlichkeit diskutiert wird, ist sicher kein Beleg für ein professionelles Kommunikationsmanagement und schadet zweifellos dem Image.“

Der Leiter des Arbeitsbereichs für Medien und Kommunikation sieht aber noch weitere Schwierigkeiten. „Langwierige juristische Auseinandersetzungen wären fatal und kontraproduktiv für den gesamten Ausschreibungsprozess, denn sowohl die Sender als auch die DFL brauchen zügig Planungssicherheit“, sagte Schaffrath. 

Mega-Eklat um Dazn droht - DFL stoppt Ausschreibung der Bundesliga-Rechte

Damit steht die Bundesliga vor der größten Finanz-Krise ihrer Geschichte und unter enormen Zeitdruck. Denn die derzeit gültigen Verträge laufen am Ende der kommenden Saison aus. Die Ausschreibung sieht vor, dass ein Bieter sofort den Zuschlag erhält, wenn sein Angebot die DFL-Mindestforderung erfüllt und mindestens 20 Prozent über dem zweitbesten Angebot liegt. Ein Vorgehen, das mit dem Bundeskartellamt abgesprochen ist.

Aus dem Brief zitiert „Bild“ wie folgt: Wir möchten unsere tiefe Enttäuschung und größte Bestürzung darüber zum Ausdruck bringen, dass (…) unser Angebot abgelehnt wurde, obwohl Dazn das finanziell attraktivste und überzeugendste Angebot für das Rechtepaket B unterbreitet hat." Dazn sei zu der Annahme verleitet worden, dass ihr Angebot deutlich über jedem anderen Angebot lag.

„Für dieses unwirtschaftliche Verhalten haben wir keine andere Erklärung als die, dass die DFL-Geschäftsführung das Ergebnis bereits vorweggenommen hatte, um Rechtepaket B in unzulässigerweise Weise an den von ihr bevorzugten Bieter zu vergeben und die Mitgliederclubs um ihren Anteil an den zusätzlichen Einnahmen aus dem Dazn-Angebot zu bringen, ohne eine weitere Bieterrunde durchzuführen.“

Dazn forderte, dass die Ausschreibung „sofort pausieren“ müsse

Auslöser des Streits soll der Streit um eine fehlende Bankgarantie sein. „In den von uns am 11. April 2024 zur Verfügung gestellten Ausschreibungsunterlagen erklärten wir, dass wir dies angesichts der Kosten usw. nicht in Form einer Bankgarantie tun würden, sondern eine harte Patronatserklärung abgeben würden (wie wir es bei der vorherigen Ausschreibung getan hatten)“, schreibt Dazn. „Trotz dieser zuvor akzeptierten Position verlangten Sie am Montag, den 15. April 2024, mitten im Ausschreibungsverfahren, innerhalb von 24 Stunden eine ganz konkrete Bankgarantie von Dazn – eine unmögliche Aufgabe.“

Stattdessen habe der Streaming-Anbieter eine Garantiezusage von Access Industries, einer privaten Investmentfirma vorgelegt. Doch die DFL soll das Paket da laut Bericht bereits an einen anderen Bieter vergeben haben. Dazn forderte deshalb, dass die Ausschreibung „sofort pausieren“ müsse, „um eine Untersuchung durch das Bundeskartellamt zu ermöglichen, die sicherstellt, dass alle Bieter am Ausschreibungsverfahren fair behandelt werden und dass keine politischen oder anderen Motive vorliegen, damit die Ausschreibung das beste Ergebnis für den deutschen Fußball liefert“.

DFL reagiert mit Ausschreibungs-Stopp - und weist Kritik zurück

Dazn schaltete auch das Bundeskartellamt ein und drohte mit einer einstweiligen Verfügung. Die DFL reagierte am Mittwochabend und stoppte die Ausschreibung. In einer Mitteilung rechtfertigt sich die DFL. Die erhobenen Unterstellungen und Vorwürfe seien „unzutreffend, haltlos und wir weisen sie in aller Deutlichkeit zurück.“ Das Schreiben von Dazn enthalte eine Vielzahl von unrichtigen Darstellungen und Verkürzungen von Sachverhalten, heißt es weiter.

Auch die DFL werde sich gegenüber dem Bundeskartellamt äußern. „Die DFL GmbH führt das Verfahren selbstverständlich in Einklang mit den gegenüber dem Bundeskartellamt dargestellten Ausschreibungsverfahren und den Regelungen der Ausschreibungsunterlagen in transparenter und diskriminierungsfreier Weise durch.“ Die DFL habe sich dazu entschlossen, das Verfahren vorläufig auszusetzen. Dies erscheine der DFL für geboten und angemessen.

Zum Thema
Alle jagen Verstappen! Wer holt sich den Sieg in China?

Formel 1, Großer Preis von China

Alle jagen Verstappen! Wer holt sich den Sieg in China?

Alle Informationen zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024

Termine, Sportarten und Übertragung

Alle Informationen zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024

Ex-Siemens-Chef erklärt, wie China tickt - und rechnet dann mit Habeck und Baerbock ab

TV-Kolumne „Maischberger“

Ex-Siemens-Chef erklärt, wie China tickt - und rechnet dann mit Habeck und Baerbock ab

Kommentare
Teilen Sie Ihre Meinung
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit.
Teilen Sie Ihre Meinung
Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Stadt sperrt Osnabrücker Stadion: Schalke-Spiel vor Absage

2. Bundesliga

Stadt sperrt Osnabrücker Stadion: Schalke-Spiel vor Absage

Analyse: Gründe fürs national schwache Abschneiden von Borussia Dortmund

Analyse: Gründe fürs national schwache Abschneiden von Borussia Dortmund

TV-Desaster! Beim Rechte-Beben zwischen DFL und Dazn gibt es nur einen Gewinner

Eklat um Bundesliga-Rechte

TV-Desaster! Beim Rechte-Beben zwischen DFL und Dazn gibt es nur einen Gewinner

DFL streicht Vereinen Geld und schießt gegen Streaming-Dienst Dazn: „Will Keil in die Liga treiben“

Streit um die TV-Rechte

DFL streicht Vereinen Geld und schießt gegen Streaming-Dienst Dazn: „Will Keil in die Liga treiben“