Wirtschaft

Uneinheitliche Tendenz Iranisch-israelische Spannungen belasten Wall Street

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An der Wall Street behalten die Anleger das geopolitische Geschehen im Blick.

An der Wall Street behalten die Anleger das geopolitische Geschehen im Blick.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Noch ist nicht klar, wie es nach der jüngsten Eskalation zwischen Iran und Israel im Nahen Osten weitergeht. Diese Ungewissheit wirkt sich auch auf die US-Börsen aus. Große Indizes geben nach, am Devisenmarkt fällt die Reaktion hingegen verhalten aus. Großer Verlierer ist diesmal Netflix.

Die jüngste Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran sorgt zum Wochenausklang an der Wall Street für eine uneinheitliche Tendenz. Israel soll Berichten zufolge mit einem Vergeltungsschlag auf die iranischen Angriffe vom vergangenen Wochenende reagiert haben. Iranischen Angaben zufolge kam es jedoch zu keinen nennenswerten Schäden, was den Verkaufsdruck an den Börsen mildert. "Die Märkte werden die aktuellen Schlagzeilen sehr aufmerksam verfolgen und versuchen, das Risiko einer Ausweitung der iranisch-israelischen Spannungen zu einem vollwertigen Konflikt in der Region einzuschätzen", so die ING-Analysten.

Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,4 Prozent auf 37.920 Punkte. Dagegen geht es für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite um 0,6 bzw. 1,4 Prozent nach unten. Der Technologie-Sektor wird dabei auch von den Abgaben der Netflix-Aktie belastet, die um 8,6 Prozent nachgibt. Der Streaminganbieter hat zwar gute Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt, allerdings einen pessimistischen Umsatzausblick für das laufende zweite Quartal gegeben.

American Express
American Express 216,00

Konjunkturdaten standen am Freitag nicht auf der Agenda, dafür haben - unter anderem - Procter & Gamble und American Express im Zuge der laufenden Bilanzsaison Zahlen veröffentlicht. Procter & Gamble hat im dritten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, doch verfehlte der Umsatz die Erwartungen. Seine Gewinnprognose hob der Konsumgüterkonzern an, das Umsatzziel bestätigte er. Für die Aktie geht es um 0,9 Prozent nach unten.

American Express überraschte positiv mit den Quartalszahlen. Der Gewinn fiel höher aus als von Analysten erwartet. Die Aktie gewinnt 4,7 Prozent. Der Kurs von Paramount Global springt um 8,5 Prozent nach oben. Einem Bericht der New York Times zufolge verhandelt die Filmstudio-Sparte von Sony mit Apollo Global Management über ein gemeinsames Gebot für Paramount. Der Rückruf von rund 3.900 Cybertrucks drückt die Tesla-Aktie um 0,5 Prozent ins Minus. Fehlerhafte Gaspedale können dazu führen, dass die Fahrzeuge abrupt beschleunigen.

Interesse an Staatsanleihen

Am Devisenmarkt fällt die Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten verhalten aus. Der Dollar profitierte nur vorübergehend davon, der Dollar-Index verliert aktuell 0,1 Prozent. Der Yen und der Schweizer Franken - ebenfalls klassische Fluchtwährungen in Krisenzeiten - verzeichneten zwischenzeitlich mehr Zulauf. Im Fall des Yen wetteten Anleger wohl auf eine Intervention Japans zugunsten der heimischen Währung, vermutet MUFG. Der Yen bewege sich auf einem Niveau, auf dem mit Eingriffen zu rechnen sei.

Netflix
Netflix 525,20

Staatsanleihen sind als vermeintlich sichere Häfen ebenfalls gesucht. Steigende Kurse lassen im Gegenzug die Renditen zurückkommen. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 2,1 Basispunkte auf 4,61 Prozent. Auch der Goldpreis profitiert von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 0,6 Prozent auf 2.394 Dollar.

Die Ölpreise zeigen sich volatil. Aktuell geht für die Notierungen von Brent und WTI um bis zu 0,5 Prozent nach oben. XTB verweist auf Berichte der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA, wonach sich die Schäden in Grenzen hielten. Zudem hat die International Atomic Energy Agency bestätigt, dass die iranischen Atomanlagen intakt seien.

Quelle: ntv.de, tkr/dj

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