Pumpen-Konzern haut aus Deutschland ab: Wie kann DAS sein, Herr Habeck?

Der Pumpenhersteller Grundfos schließt den Standort Wahlstedt (Schleswig-Holstein)

Der Pumpenhersteller Grundfos schließt den Standort Wahlstedt (Schleswig-Holstein)

Foto: Martin Brinckmann

Das nächste Industrie-Unternehmen geht weg aus Deutschland!

Die dänische Firma Grundfos verlässt nach mehr als 60 Jahren das Städtchen Wahlstedt in Schleswig-Holstein.

Das Aus für 530 Mitarbeiter des Pumpenbauers!

Der Grund: Weil die Energie für die Produktion in Deutschland zu teuer geworden ist, wird die Fabrik nach Ungarn, Serbien und Dänemark verlagert.

BILD fragt das Bundeswirtschaftsministerium: Wie kann das sein?

► Die knappe Antwort des Habeck-Ministeriums: „Die Entscheidung haben wir mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Wichtig ist es, für die Mitarbeitenden jetzt sozialverträgliche Lösungen zu finden.“

Kleinstadt steht unter Schock

Grundfos ist ein Kern-Arbeitgeber in Wahlstedt (nur 10 000 Einwohner) – Mitarbeiter und Bürger sind geschockt.

Sarah Schief (32, Produktions-Assistentin bei Grundfos): „Hier arbeiten viele Ehepaare. Das bedeutet, es werden jetzt ganze Familien arbeitslos.“ Und sie mahnt: „Wenn unser Unternehmen Probleme wegen der Strompreise kriegt, werden andere das vielleicht nachmachen.“

Grundfos-Betriebsrätin Simone Rettkowski (51): „Erst kam der Schock, dann die Wut, jetzt die Traurigkeit. Ich bin seit 33 Jahren im Betrieb. Das nimmt uns alle schwer mit.“

Grundfos-Betriebsrätin Simone Rettkowski (51) steht wie viele Mitarbeiter unter Schock

Grundfos-Betriebsrätin Simone Rettkowski (51) steht wie viele Mitarbeiter unter Schock

Foto: Martin Brinckmann

Und Vize-Bürgermeister Ulrich Lüthje (57) ist fassungslos: „Uns treibt das Schicksal der Menschen um. Die müssen wir unterstützen.“

Vize-Bürgermeister Ulrich Lüthje (57)

Vize-Bürgermeister Ulrich Lüthje (57)

Foto: Martin Brinckmann

„Unserem Land drohen Wohlstandsverluste in nicht gekannten Ausmaß, schuld daran sind auch die hohen Energiepreise“, mahnt die CDU-Bundestagsabgeordnete Melanie Bernstein (47, lebte 18 Jahre in Wahlstedt). „Die Zahl der deutschen Unternehmen, die ihr Geschäft aus Kostengründen ins Ausland verlagern, ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr.“

Und auch FDP-Energieexperte Michael Kruse (40) kritisiert: „Wenn Habeck weiter nichts tut, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, werden noch viele solche Hiobsbotschaften folgen.“

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war Grundfos fälschlich als reiner Wärmepumpen-Hersteller bezeichnet worden.

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