Gegen Massentourismus: Diese Weltstadt baut keine Hotels mehr

Amsterdam führt immer mehr Maßnahmen ein, um die Stadt vor den Touristen-Fluten zu schützen

Amsterdam führt immer mehr Maßnahmen ein, um die Stadt vor den Touristen-Fluten zu schützen

Foto: picture alliance / ANP

Amsterdam bietet mehr als Drogen- und Sextourismus. Das will die niederländische Stadt jetzt mit dem Bau-Verbot neuer Hotels bestärken.

„Wir wollen die Stadt für Bewohner und Besucher lebenswert machen und erhalten. Das bedeutet: kein Massentourismus, keine neuen Hotels und nicht mehr als 20 Millionen Hotelübernachtungen von Touristen pro Jahr“, hieß es in einer Erklärung der lokalen Regierung.

Ein neues Hotel in Amsterdam kann nur noch gebaut werden, wenn ein anderes Hotel schließt, die Zahl der Schlafplätze nicht steigt und das neue Hotel besser – z. B. nachhaltiger – wird. Ausgenommen von der Regel sind neue Hotels, die bereits eine Genehmigung erhalten haben.

Dies ist die aktuellste einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die die niederländische Hauptstadt ergriffen hat, um das Problem des Massentourismus einzudämmen.

Anti-Tourismus-Maßnahmen nicht neu

Erst letztes Jahr stimmte der Stadtrat dafür, Kreuzfahrtschiffe zu verbieten und das Kreuzfahrtterminal zu schließen.

Die Stadt verbot außerdem den Marihuana-Konsum auf öffentlichen Straßen im Rotlichtviertel und beendete Führungen, die an den Fenstern der Sexarbeiterinnen vorbeiführten.

Nachdem es im Jahr 2019 fast 22 Millionen touristische Übernachtungen in Amsterdam gegeben hatte, forderte eine Bürgerinitiative eine Obergrenze. 2021 führte die Stadt eine Verordnung mit dem Titel „Amsterdamer Tourismus im Gleichgewicht“ ein. Seitdem ist der Stadtrat „zum Eingreifen verpflichtet“, wenn die Tourismuszahlen 18 Millionen Menschen erreichen. Die Obergrenze liegt bei 20 Millionen Übernachtungen im Jahr.

Amsterdam hat zudem die höchste Bettensteuer Europas und scharfe Regeln für Plattformen wie Airbnb. Supermärkte im Rotlichtviertel dürfen von Donnerstag bis Sonntag keinen Alkohol verkaufen. Besucher werden mit Kameras gezählt. Sind zu viele Menschen in den Gassen, wird abgesperrt.

Die besten Angebote und Schnäppchen gibt es bei BILD Deals!