15 Millionen zugelassene Elektroautos bis 2030 – dieses Ziel der Bundesregierung ist wohl unerreichbar.

Aktuell sind knapp 1,5 Millionen E-Wagen zugelassen. Anfang April hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) erneut betont, man wolle die Anzahl der Elektroautos innerhalb der nächsten Jahre verzehnfachen.

Laut der Zeitschrift „Automobilwoche“ wäre selbst unter günstigsten Bedingungen maximal eine Zahl von 8,65 Millionen E-Autos realisierbar. Allein der Markt für Neuzulassungen von Pkws begrenze das.

Würde man die 15 Millionen E-Autos schaffen wollen, müsste ihr Anteil an den 20,9 Millionen Neuzulassungen bis 2030 im Schnitt bei 65 Prozent liegen. Völlig unrealistisch, so das Experten-Urteil. Grundlage der Untersuchung sind aktuelle Zulassungs- und Marktdaten.

Das Problem mit den E-Autos: Nach Ablauf der öffentlichen Förderung im Dezember 2023 sind die Absätze der Branche deutlich gesunken. Allein im März gab es einen Rückgang von 28,9 Prozent. Das vermeldet der europäische Herstellerverband Acea.

Bis Ende letzten Jahres konnten Käufer noch mit dem Umweltbonus (bis zu 6750 EUR) günstiger an Stromer kommen – ein klarer Kaufanreiz, der weggefallen ist.

Maximal 6,15 Millionen Neuzulassungen erwartet

Das Interesse an E-Mobilität ist dennoch ungebrochen. Laut einer ADAC-Umfrage würden viele Fahrer gerne auf Benziner verzichten. Fast ein Viertel der Personen, die planen, in den nächsten drei Jahren ein neues Auto zu kaufen, möchten gerne auf Elektro umsatteln. Und: 79 Prozent der Autofahrer, die mit E-Mobilität unterwegs sind, wollen am liebsten dabei bleiben.

Solange es kein neues Förderprogramm gibt, könne man – ganz nüchtern und realistisch kalkuliert – bis 2030 wahrscheinlich mit 4,71 bis 6,15 Millionen Neuzulassungen bei E-Autos rechnen. So schreibt es die „Automobilwoche“.

Das Förder-Ende stößt auch weiterhin auf heftige Kritik. Die gute Nachricht: Etliche Automobilhersteller reagierten mit saftigen Rabattaktionen, um Käufer zu locken. Einige Vergünstigungen gelten noch bis Mitte 2024.