Der neue BVB-Boss: So tickt Ricken

Lars Ricken wird neuer Sport-Geschäftsführer bei Borussia Dortmund

Lars Ricken wird neuer Sport-Geschäftsführer bei Borussia Dortmund

Foto: picture alliance / SvenSimon

Mit seinem fulminanten Lupfer im Champions-League-Finale 1997 gegen Juventus Turin (3:1) erlangte Lars Ricken (47) Legenden-Status beim BVB – ab dem 1. Mai will er seinen Herzensklub als Nachfolger von Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke (64) in eine goldene Zukunft führen.

Lars Ricken mit seinem Lupfer ins schwarz-gelbe Glück beim Dortmunder Champions-League-Triumph 1997

Lars Ricken mit seinem Lupfer ins schwarz-gelbe Glück beim Dortmunder Champions-League-Triumph 1997

Foto: WITTERS

Montag unterschrieb Ricken einen Vertrag bis 2027, wird zuvor bis mindestens Ende 2025 schrittweise von Watzke in das Amt eingelernt. Für viele ist diese Personalie eine große Überraschung. Für andere hingegen eine logische Konsequenz, weil Ricken seit Jahren konstant gute Arbeit leistet.

BILD erklärt, wie der neue BVB-Boss tickt!

Ricken durchlief nach seiner Karriere viele Abteilungen auf der Geschäftsstelle, ging 2008 als Koordinator ins Nachwuchsleistungszentrum. 2021 stieg er sogar zum Leiter des NLZs auf. Seine Riesen-Erfolge sprechen für ihn: 4 Meisterschaften mit der U19, drei mit der U17 – absoluter Top-Wert auf nationaler Ebene. Auch privat läuft es gut: Seit 2016 ist er in 2. Ehe (vorher von 2010 bis 13 mit Andrea Kaiser) mit Frau Franziska verheiratet, hat drei Kinder. Zudem schloss er sein Abitur mit 2,4 ab.

Umgänglicher Typ: Lars Ricken beim Endspiel um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2022

Umgänglicher Typ: Lars Ricken beim Endspiel um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2022

Foto: picture alliance / Guido Kirchner

Lars Ricken: Sein Lifestyle ist locker

Aber nicht nur der sportliche Erfolg spricht für den Ex-BVB-Star (spielte von 1993 bis 2007 bei den Profis), auch der Umgang mit den Menschen im Verein. Egal ob Star, Jugendspieler, Boss oder Legende – Ricken pflegt zu allen ein gutes Verhältnis, kommt mit seiner ausgeglichenen, eloquenten Art überall gut an. Mit Berater Matthias Sammer, der zu seinen Fürsprechern gehört, verbindet ihn ein jahrelanges gutes Verhältnis. Beide waren zu gemeinsamen Profi-Zeiten Zimmergenossen. Sein eigenes Ego stellt er gerne schon mal hinten an, wenn es um das Wohl des Vereins geht.

Sein Lifestyle ist locker. Er trägt eher Jeans statt Anzug. Fährt einen Porsche 911 und einen Mercedes SUV. Großes Bling-Bling findet man bei ihm nicht. Er ist sehr bodenständig.

Deutsches Wembley-Finale 2013 in der Königsklasse: Paul Breitner und Ricken bringen die Trophäe in alten Kostümen aufs Feld

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Foto: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto W-com GmbH W-com GmbH

Ricken polarisiere aber nicht nur auf dem Platz, auch abseits wurde er zum Diskussionsthema: 1997 nahm er mit seinem Privat-Sponsor Nike einen Nadelstreifen-Werbespot auf, welcher damals für mächtig Aufsehen sorgte. Die Kontroverse: Obwohl er noch nicht lange im Profi-Business verankert war, sagte er zur Verblüffung vieler: „Ich sehe Vereine, die teure Profis kaufen, ohne den Nachwuchs zu fördern. Ich sehe Typen in Nadelstreifen, ich sehe Geschäftemacherei ohne Ende.“ Ein Spruch, der auch innerhalb der Mannschaft nicht so gut ankam. Als er später nochmal in ein Karriere-Loch fiel, wurde er mehrmals an diesen unglücklichen Spot erinnert.

Jetzt startet aber ein neues BVB-Kapitel für Ricken. Ob es ähnlich erfolgreich wird, wie seine vorherigen?

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