100 Städte im Vergleich: So viel geht von Ihrem Gehalt für die Miete drauf

Wohnungen in einem Neubau in Hamburg. In den Metropolen liegt die Wohnkostenquote weit über einem Drittel der mittleren Nettolöhne

Wohnungen in einem Neubau in Hamburg. In den Metropolen liegt die Wohnkostenquote weit über einem Drittel der mittleren Nettolöhne

Foto: Christian Charisius/dpa

Steigende Mieten und hohe Energiekosten sind ein explosives Gemisch: In der Folge wird Wohnen immer teurer. Besonders bei Neuvermietungen wird ein immer größerer Teil vom Nettolohn fällig.

In der Spitze müssen Singles bei Neuvermietung 40 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Warmmiete ausgeben.

Das zeigt eine Analyse zur Wohnkostenbelastung von Einpersonenhaushalten in den 106 kreisfreien Städten von Immowelt (gehört wie BILD zu Axel Springer).

Miete frisst immer mehr Gehalt

Für die Analyse wurde in den Städten jeweils die aktuelle Angebotsmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung (plus Nebenkosten) ins Verhältnis zum mittleren Nettoeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten gesetzt.

Ergebnis: In 45 Städten frisst die Warmmiete bei neuen Mietverhältnissen demnach mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens von Singles. Fatal, denn: Eigentlich wird empfohlen, maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens für die Wohnkosten aufzuwenden.

Großstädter blechen am meisten – Infografik

„Die Wohnkosten setzen Mieter finanziell immer stärker unter Druck“, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Bereits bei einem mittleren Gehalt liegt die Belastung von Singles inzwischen vielerorts im kritischen Bereich. Für alleinlebende Mieter mit geringem Einkommen ist die Situation noch bedrohlicher.“

Bis zu 40 Prozent: Höchste Belastung in teuren Metropolen

Einen besonders großen Teil vom Verdienst verschlingen die Wohnkosten in München. Zwar zähle die Metropole zu den Städten mit den höchsten Gehältern. Allerdings liegt die Warmmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung im Schnitt bei 1102 Euro, deutlich höher als in jeder anderen Stadt.

Singles müssen in München bei Neuvermietung folglich 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens für die Wohnkosten ausgeben – der höchste Wert aller Städte.

„Auch in den anderen Metropolen frisst die Miete einen beträchtlichen Teil des Gehalts. Den 2. Platz teilen sich Berlin und Hamburg mit einer Wohnkostenquote von jeweils 36 Prozent bei neuen Mietverhältnissen“, berichtet Immowelt weiter.

Ein Problem auch in kleineren Städten

Auch in zahlreichen kleineren Städten liege die Belastung durch die Warmmiete im kritischen Bereich. Das gelte besonders für Bayern – sechs der zehn Städte mit dem größten prozentualen Anteil der Wohnkosten am Einkommen befinden sich im Freistaat.

Mit einer übermäßig hohen Wohnkostenquote sind Alleinlebende auch in mehreren ostdeutschen Städten konfrontiert. Dazu kommt: Im Osten sorgt vor allem das vergleichsweise niedrige Gehaltsniveau für einen kritischen Wohnkostenanteil.

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Geringe Wohnbelastung selten

Gerade einmal in 10 der 106 kreisfreien Städte geben Singles bei neuen Mietverhältnissen maximal 25 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Warmmiete aus, berichtet Immowelt.

Am geringsten sei die Belastung in Wolfsburg. „Hier treffen gute Gehälter in der Automobil- und Zuliefererbranche auf vergleichsweise niedrige Wohnkosten (597 Euro). Die Warmmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung beansprucht in der Autostadt somit lediglich 21 Prozent des Einkommens.“

Dahinter folgen Chemnitz, Ludwigshafen und Pirmasens, wo Alleinlebende jeweils 24 Prozent des Mediannettoeinkommens für die Mietwohnung ausgeben müssen.

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