Wirtschaft

App droht Blockade China würde Tiktok eher dichtmachen, als es den USA zu überlassen

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Tiktok in US-Besitz wird es nicht geben.

Tiktok in US-Besitz wird es nicht geben.

(Foto: REUTERS)

Sowohl in der EU als auch in den USA hat Tiktok derzeit große Probleme. In den USA droht gar der Verkauf der Plattform. Das kommt für die chinesische Entwicklerfirma ByteDance aber nicht infrage. Wenn China nicht die Kontrolle hat, dann soll sie niemand haben.

Vor dem Hintergrund eines drohenden Tiktok-Verbots in den USA würde der Mutterkonzern ByteDance die Kurzvideo-App nach Angaben von Insidern lieber schließen als verkaufen. Dies gelte, wenn alle rechtlichen Mittel gegen ein Verbot ausgeschöpft seien, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen. Knackpunkt sei der Algorithmus des Konzerns, der sich wegen der geistigen Eigentumsrechte nicht von ByteDance trennen lasse. Dieser sei neben Nutzerdaten und dem Produktmanagement einer der wertvollsten Vermögenswerte des chinesischen Unternehmens.

ByteDance lehnte eine Stellungnahme ab und verwies auf die unternehmenseigene Medienplattform Toutiao. Dort teilte der Konzern mit, dass ein Verkauf von Tiktok nicht geplant sei. Vorangegangen war ein Bericht auf der Tech-Plattform "The Information", wonach Szenarien für einen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok ohne den Algorithmus zur Videoempfehlung geprüft würden.

Die USA hatten kurz zuvor ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den chinesischen Tiktok-Mutterkonzern ByteDance dazu verpflichtet, sein US-Geschäft binnen eines Jahres zu verkaufen. Andernfalls werde der Zugriff auf die wegen ihrer Tanzvideos bekannten Internet-Plattform blockiert. Mit seiner Unterzeichnung der Gesetzesvorlage setzte US-Präsident Joe Biden die Frist auf den 19. Januar - einen Tag bevor seine Amtszeit enden könnte.

Aufgrund ihrer Nähe zur chinesischen Regierung stehen ByteDance und die vor allem bei Jugendlichen beliebte App TikTok in zahlreichen Ländern unter Spionageverdacht. Behörden befürchten, dass die Volksrepublik persönliche Daten der Nutzer unter ihre Kontrolle bringen und die öffentliche Meinung manipulieren kann.

Tiktok hat jedoch nicht nur in den USA Probleme. Auf Druck der Europäischen Union setzte Tiktok das Bonusprogramm von Tiktok Lite vorerst aus. Die EU-Kommission sah darin ein hohes Suchtpotenzial und verlangte daraufhin eine Risikoeinschätzung - es drohte ein Verbot. Diese freiwillige Maßnahme dient nun dazu, Zeit zu gewinnen, um die Bedenken der Behörden auszuräumen.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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