Ein beliebter Strand in Kroatien ist mit giftigen Abfällen verschmutzt. Trotz Warnungen bleibt der Abschnitt nahe Split geöffnet – und Touristen werden im Unklaren gelassen.
Ein öffentlicher Strand in Solin, nahe der kroatischen Stadt Split, ist seit Jahrzehnten mit giftigem Abfall kontaminiert. Der betroffene Abschnitt namens Kosice befindet sich im touristischen Bezirk Vranjic, der auch als "Klein-Venedig" bekannt ist. Wie die "Kleine Zeitung" aus Österreich berichtet, warnen besorgte Einheimische seit Jahren davor, dass sowohl Touristen als auch Einheimische am Strand verweilen und Kinder im Sand spielen, ohne über die Kontamination mit krebserregenden Asbestabfällen informiert zu sein.
Marijana Grubić, Leiterin der Initiative "Mjesto koje hoće živjeti 2020" (zu Deutsch: "Ein Ort, der leben will"), setzt sich laut des Berichts dafür ein, dass der Strand geschlossen und Warnschilder aufgestellt werden. Laut "Kleiner Zeitung" erfolgte bisher jedoch keine Maßnahme. Stattdessen wird weiterhin darüber gestritten, wer für die Problemlösung zuständig ist.
Niemand fühlt sich für giftige Abfälle an Kroatien-Strand verantwortlich
Die giftigen Abfälle stammen von einer ehemaligen Zementfabrik, die ihren Bauschutt direkt ins Meer leitete. Einen Rechtsnachfolger des Unternehmens gibt es nicht und somit auch niemand, der sich für die Beseitigung verantwortlich fühlt. Grubić kritisiert, dass verschiedene Behörden das Problem aufschieben würden. Sie wird mit den Worten zitiert: "Inspektionen, Ministerien, die staatliche Aufsichtsbehörde und die Umweltschutzbehörde haben die Absicht, die Lösung dieses Problems noch die nächsten 15 Jahre hinauszuzögern."
Nicht mal Warnschilder am Strand
Der Bürgermeister von Solin, Dalibor Ninčević, erklärte, dass eine Absperrung des Strandes erst erfolgen würde, wenn die Sanierung beginnt. Eine Verschmutzung des Meeres selbst sei nicht feststellbar. Eine Sanierung des Strandes ist geplant, jedoch erst nach Erhalt einer Standort- und Baugenehmigung, sowie einer EU-Kofinanzierung.
Währenddessen bleiben Warnschilder und eine Umzäunung des Strandes aus. Die Umweltbehörde verweist darauf, dass dies nicht in ihrer Zuständigkeit liege.
Weit weniger dramatisch sind im Gegensatz dazu die Auswirkungen einer neuen Verordnung in Mailand auf Touristen. Die italienische Metropole plant aus Gründen des Lärmschutz den Verkauf von Pizza und Eis in der Nacht zu verbieten. Den örtlichen Händlern gefällt das gar nicht.