Ab Jahresende Pflicht: Endlich einheitliche Ladekabel für ALLES!

USB-C soll zum Standard auch in Deutschland werden

USB-C soll zum Standard auch in Deutschland werden

Foto: picture alliance / Zoonar

Einheitliche Ladekabel für alle Handys, Tablets und Spielkonsolen werden zum Jahresende auch in Deutschland zur Pflicht. Der Bundesrat hat am Freitag Änderungen am Funkanlagengesetz gebilligt und damit den Weg für diese Vereinheitlichung freigemacht. Damit setzt Deutschland eine EU-Richtlinie um.

Beim Aufladen von Smartphones, Digitalkameras, Kopfhörern, E-Readern oder Navigationsgeräten wird USB-C Ende des Jahres zum Standard. Ab 2026 gilt dies auch für Laptops. Diese technische Vereinheitlichung soll die Menschen finanziell entlasten und gleichzeitig überflüssigen Elektroschrott vermeiden. Geräte können nun auch ohne neues Netzteil verkauft werden.

Bislang gab es die unterschiedlichsten Anschlüsse. Mini-USB, Micro-USB, Lightning-Kabel und so weiter. Damit ist jetzt endgültig Schluss. Sogar Apple verabschiedete sich bereits von seinen Eigen-Lösungen, hin zum USB-C-Anschluss. Statt vielen Steckern braucht man in Zukunft also theoretisch nur noch eins – wenn das denn ausreicht, um alle Geräte zu Hause zu laden.

Ein Vorteil des standardisierten Ladekabels ist die einfachere Nutzung für den Verbraucher. Laut Bundesamt für Verbraucher- und Umweltschutz wurden im Jahr 2020 in der EU etwa 420 Millionen elektronische Geräte gekauft. Im Durchschnitt besitzt jeder drei Ladegeräte, um seine Geräte aufzuladen. Doch immerhin 38 Prozent der Menschen berichten von Problemen beim Laden, da kompatible Ladegeräte fehlten. Verbraucher zahlten daher bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr für unnötige Ladegeräte.

Das neue Gesetz soll außerdem dafür sorgen, dass Elektroschrott reduziert wird. Rund 11.000 Tonnen Elektroschrott sind bisher pro Jahr durch verschiedenste Ladekabel angefallen. Die standardisierten Ladekabel sollen diesen Wert nun kräftig reduzieren.

Die Verbraucher sind begeistert. Doch es gibt nicht nur positive Stimmen. Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer, sagt: „Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird den Elektroschrott nicht reduzieren, sondern vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Prinzip der Technologieoffenheit massiv zuwider.“

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