Signa-Pleite: Schenkte Mama Benko ihrem Sohn heimlich Millionen?

Seine Anwälte warnten Benko schon vor Jahren

René Benko mit Stroh-Mama Ingeborg Benko. Gemeinsam auf der Hochzeit von Benko und seiner Nathalie

René Benko mit Stroh-Mama Ingeborg Benko. Gemeinsam auf der Hochzeit von Benko und seiner Nathalie

Foto: Privat

Wenn nichts mehr hilft, muss Mama es richten ...

Offenbar war René Benkos (46) Mutter Ingeborg (73) in die Geschäfte ihres Sohnes verstrickt, verschob Millionenbeträge und agierte so als eine Art „Stroh-Mama“ – so berichtet es die österreichische „Kronenzeitung“.

Nutzte René Benko seine Mutter als Stroh-Mama?

Nach ihr ist nicht nur die INGEBE Stiftung in Liechtenstein benannt. Ingeborg Benko ist auf dem Papier auch der Kopf der in Österreich ansässigen Laura Privatstiftung, benannt nach René Benkos ältester Tochter.

In Unterlagen der Laura Stiftung, die BILD vorliegen, heißt es u. a.: „Zu Lebzeiten und bei Geschäftsfähigkeit der Stifterin Ingeborg Benko werden sämtliche von Gesetzeswegen und aufgrund der Stiftungsurkunde und der Stiftungszusatzurkunde den Stiftern vorbehaltene Rechte von der Stifterin Ingeborg Benko alleine ausgeübt, sofern diese lebt und voll geschäftsfähig ist.“

Der österreichischen „Kronenzeitung“ liegen brisante E-Mails zwischen René Benko und seinem Anwalt Nikolaus Arnold vor. Sie zeigen, wie sich der einstige Ösigarch Millionen aus der Stiftung von seiner Mutter „schenken“ ließ.

Ein Beispiel aus dem Dezember 2015 zeigt: Benko und sein Anwalt diskutieren per E-Mail über eine bevorstehende Schenkung seiner Mutter in Höhe von 10,99 Millionen Euro. Nur wenige Tage später sollen 15 Millionen verschenkt worden sein.

E-Mail aus dem Dezember 2015 an René Benko

E-Mail aus dem Dezember 2015 an René Benko

Foto: krone.at
Der beigefügte Schenkungsvertrag zwischen Mama Benko und ihrem Sohn

Der beigefügte Schenkungsvertrag zwischen Mama Benko und ihrem Sohn

Foto: krone.at

Gegen den Rat der Anwälte wurden Millionen verschoben

Und das, obwohl Benkos Anwälte von solchen Aktionen abrieten! „Wie bereits wiederholt festgehalten, müssen wir von Zuwendungen direkt an Herrn Benko abraten“, schreibt Anwalt Nikolaus Arnold an seine Klienten.

Schon 2015 warnten Benkos Anwälte vor den Schenkungen von Mama Benko

Schon 2015 warnten Benkos Anwälte vor den Schenkungen von Mama Benko

Foto: krone.at

Trotzdem wurden Millionen hin und her geschoben! In „Kreisüberweisungen“ soll Ingeborg Benko die Gelder aufgeteilt und in kleinen Portionen an ihren Sohn überwiesen haben.

Benko-Anwalt Nikolaus Arnold

Benko-Anwalt Nikolaus Arnold

Foto: arnold.biz

Sie selbst lebe laut Bekannten ein eher „bescheidenes Leben. Sie ist bodenständig geblieben, eine liebe, nette Frau“. Mit ihrem Mann, einem pensionierten Beamten, wohnt sie in einem schlichten Haus in ihrer Heimat Innsbruck.

„Die Eltern waren immer sehr stolz auf ihren Sohn. Renés Vater ist immer mit dem Rad durch den Ort geradelt, hatte einen Signa-Pullover an. So stolz war er auf seinen einzigen Sohn. Seit der Pleite haben sie sich zurückgezogen.“

Das Familienband zerriss nie

Schon im März berichtete die „Tiroler Tageszeitung“, wie Mama Ingeborg ihren Sohn unterstützt. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens gegen René Benko als Unternehmer hatte er behauptet, er könne seinen Lebensunterhalt „nur durch die Unterstützung seiner Familie bestreiten“.

In Österreich erschien kürzlich dieses Buch zur Benko-Affäre

In Österreich erschien kürzlich dieses Buch zur Benko-Affäre

Foto: Edition a

Auch als er am Mittwoch im Zuge des Verfahrens vor dem Landesgericht Innsbruck erschien, machte er sich arm wie eine Kirchenmaus. Er habe kein Geld, kein Auto – und auch sonst kein Vermögen.

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