Baukosten stabilisiert!: Preisverfall bei unsanierten Häusern gestoppt

… es sei denn, die Immobilie steht auf dem Land

Durch die hohen Energiepreise achten Käufer von Immobilien immer mehr auf eine energetische Sanierung

Durch die hohen Energiepreise achten Käufer von Immobilien immer mehr auf eine energetische Sanierung

Foto: picture alliance / Kirchner-Media/Wedel

Das Häuschen der Eltern, die eigene ungedämmte Wohnung: Immobilien mit schlechter Energiebilanz haben im vergangenen Jahr stark an Wert verloren. Jetzt die gute Nachricht: Dieser Trend scheint zumindest gestoppt – mit einer Ausnahme. Das zeigt eine neue Studie von Immobilienexperten.

„Bei älteren, unsanierten Häusern werden die Kosten für eine energetische Sanierung nahezu eins zu eins vom Kaufpreis abgezogen“, erklärt Sören Gröbel von der Immobilien-Beratungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL). „Der Preisverfall ist somit momentan zum Stillstand gekommen.“

Dies liege vor allem auch daran, dass sich die Baukosten stabilisiert hätten, es in einigen Gewerken sogar Rückgänge gäbe. Auch die Kosten für die Finanzierung hätten sich nach dem Zinsanstieg stabilisiert.

Die Preise bei den Leistungen von Handwerkern haben sich offenbar stabilisiert

Die Preise bei den Leistungen von Handwerkern haben sich offenbar stabilisiert

Foto: mauritius images / Andrew Angelov / Alamy

Der Preisunterschied zwischen Mehrfamilienhäusern mit Top-Energieeffizienzklasse A/A+ und der schlechtesten Bewertung (Klassen G/H) mache im ersten Quartal des Jahres durchschnittlich 25,1 Prozent aus. Ende vergangenen Jahres waren es noch 26,9 Prozent.

Energieeffizienz beim Kauf immer wichtiger

Mit dem Anstieg der Preise für Strom und Gas sei die Energieeffizienz von Immobilien bei der Kaufentscheidung wichtiger geworden. Außerdem hätte das neue Gesetz zum Heizungsaustausch der Bundesregierung für Unsicherheit gesorgt.

Die Studie stellt zusätzlich fest: Bei Ein- und Zweifamilienhäusern müssen die Besitzer beim Verkauf deutlich mehr beim Preis nachlassen, da hier der Käufer, wenn er die Immobilie selbst bewohnen will, die höheren Energiekosten selbst tragen muss, während bei der Vermietung die Kosten auf den Mieter umgelegt werden.

Aber: Der Verkauf unsanierter Objekte bleibt trotz der leichten Verbesserung dennoch schwierig. Besonders in ländlichen Gebieten müssten die Eigentümer mehr im Preis nachgeben als in den Städten. Weil ein Käufer die Kosten für eine teure energetische Sanierung durch die in der Provinz niedrigeren Mieteinnahmen kaum ausgleichen kann.

„Die Kluft zwischen alten und neuen Objekten dürfte hier noch größer werden“, so Experte Sören Gröbel.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.