Schlaue Maschinen: Findet die KI bald die Heilung für Krebs?

Drei Experten-Prognosen für die Zukunft der künstlichen Intelligenz

Björn Ommer, Gerard de Melo und Bill Gates (v.l.) geben Prognosen zur Zukunft der KI ab

Björn Ommer, Gerard de Melo und Bill Gates (v.l.) geben Prognosen zur Zukunft der KI ab

Foto: picture alliance /, Matt Baron/BEI/Shutterstock, Kay Herschelmann

Schnell, schneller, künstliche Intelligenz.

Es fühlt sich an, als wäre mit dem ersten Aufkommen von ChatGPT im November 2022 ein Damm in der Technik-Welt gebrochen – denn die Entwicklung der schlauen Maschinen ist rasant.

Inzwischen hilft die Technologie bei der Früherkennung von Krebs, hat eigene Schönheits-Wettbewerbe oder sorgt ganz schnöde dafür, dass unsere E-Mails ein wenig eleganter klingen. Und jede Woche kommen neue Anwendungsbereiche hinzu.

Doch wo führt der Hype um die schlauen Maschinen hin – und wie werden sie unsere Welt verändern? Drei Experten-Prognosen für die Zukunft der KI.

KI erschafft eine dritte Dimension

Er ist der deutsche KI-Vorreiter: Unter der Leitung von Prof. Dr. Björn Ommer (44) entstand an der LMU München die generative KI Stable Diffusion. Sie verwandelt Text in täuschend echte Bilder – und bildet die Grundlage von unzähligen KI-Projekten und Apps auf der ganzen Welt.

Ommer zu BILD: „Auch bei Video-Generierung werden wir in den nächsten Monaten große Durchbrüche sehen. Und dann gibt es ja noch die dritte Dimension: Wir haben uns bisher primär mit flacher Ware beschäftigt, also mit Bildern und Videos. Aber ich denke, die KI wird auch Inhalte generieren, durch die wir uns durchbewegen können, ein wenig wie in einem Computerspiel.“

Prof. Dr. Björn Ommer auf einer Konferenz Anfang des Jahres

Prof. Dr. Björn Ommer auf einer Konferenz Anfang des Jahres

Foto: picture alliance /

Kommen also bald die ersten Kinofilme, die mit KI erschaffen wurden? Eher nicht, meint Ommer. Zwar konnte OpenAI kürzlich mit seiner Sora-KI mit täuschend echten Videos begeistern, doch: „Wenn Sie ins Detail gehen, dann beobachten sie relativ schnell die mangelnde Kontrolle über das, was dort generiert wird. Es fehlt dort noch an Genauigkeit.“

Weiter sagt er: „In einem Beispiel sollte ein Dalmatiner vom Erdgeschoss eines Hauses ins nächste Haus gehen. Und die KI generierte ein Hochhaus in der 20. Etage. Bei einem Aufsatz würde man sagen: Schön geschrieben, aber Thema verfehlt.“

Heißt: Zwar kann die KI bereits beeindruckende Videos generieren, „aber wir werden noch längere Zeit daran arbeiten, detaillierte Kontrolle über die Ergebnisse zu bekommen, um genau das zu generieren, was wir uns im Kopf vorstellen.“

Die KI wird uns helfen, eine Heilung gegen Krebs zu finden

Bereits jetzt spielt die KI in der Medizin eine große Rolle – gerade in der Früherkennung und Diagnose begeistern regelmäßig Studien mit Treffergenauigkeit. Aber wann kann uns die KI helfen, das Übel an der Wurzel zu bekämpfen, und eine Heilung für Krebs finden?

Gerard de Melo (44), Leiter des Fachgebiets Künstliche Intelligenz am Hasso-Plattner-Institut

Gerard de Melo (44), Leiter des Fachgebiets Künstliche Intelligenz am Hasso-Plattner-Institut

Foto: Kay Herschelmann

„Ich sehe da großes Potenzial“, sagt Gerard de Melo (44), Leiter des Fachgebiets Künstliche Intelligenz am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, zu BILD. „Ich glaube, dass zunächst der Mensch die Forschung leiten wird und die KI als Werkzeug einsetzt, das etwa viel schneller potenzielle Wirkstoffe für Medikamente identifizieren kann. So können vielversprechende Kandidaten schneller gefunden werden“, sagt de Melo.

„Allerdings werden dann weiterhin menschliche Prozesse ablaufen müssen, etwa Versuchspersonen finden, Tests laufen lassen. Das physische kann eine KI bisher nicht so gut.“

In fünf Jahren gibt es keine Apps mehr

Microsoft-Gründer Bill Gates

Microsoft-Gründer Bill Gates

Foto: Matt Baron/BEI/Shutterstock

Microsoft-Gründer Bill Gates (68) veränderte mit dem Betriebssystem Windows, wie wir heute Computer benutzen. Und mit dem Aufstieg der künstlichen Intelligenz sieht er erneut große Veränderungen auf uns zukommen.

Er sagt: In fünf Jahren gibt es keine Apps mehr!

„Sie müssen nicht mehr verschiedene Apps für verschiedene Aufgaben verwenden. Sie teilen Ihrem Gerät einfach in Alltagssprache mit, was Sie tun möchten“, prognostiziert er in einem Blog-Post. „Bald wird jeder, der online ist, in der Lage sein, einen persönlichen Assistenten zu haben, der durch künstliche Intelligenz angetrieben wird, die weit über die heutige Technologie hinausgeht.“

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