Passt nicht zusammen, Allday und Sport? Warum eigentlich nicht? Das eine schließt doch das andere nicht aus, könnte man denken. Die Wahrheit ist oft eine andere. Be­stellt man einen Sportwagen, be­kommt man auch Sport und Här­te. Nimmt man einen gediegenen Kompakten, geht es weich durchs Land wie zu Hause auf dem Sofa. Eine gelungene Mischung aus bei­dem findet man heutzutage selten. Vor allem nicht bei Mini. Sorry, liebe Münchner. Aber die vorigen Cooper und JCW waren einfach nicht mehr das, was wir früher bei diesen Powerknirpsen so geliebt haben.
Maxi-Tuner Mini John Cooper Works
Das Sport-Set-up des Gewindefahrwerks macht richtig Laune. Viel Kurvenspeed trotz ausreichenden Restkomforts.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Zuletzt strich man die Handschal­tung und platzierte eine unspaßi­ge Automatik. Klar, den CO2-Wer­ten zuliebe. Genauso bei den Reifen, die mehr dem guten Roll­widerstand dienen, anstatt in Kur­ven Spaß zu bereiten. Von den deutlich zu hart abgestimmten Fahrwerken wollen wir gar nicht erst anfangen. Und dann kommt die Info, den neuen Mini werde es fast nur noch elektrisch geben. Da­mit hat man dann wahrscheinlich auch die letzten Mini-Anhänger vergrault. Man munkelt zwar auch von einem JCW-Modell mit 300-PS-Verbrenner, aber sind wir doch mal ehrlich: Diese Minis werden immer größer und schicker statt emotionaler, quasi eine fahrende Luxushandtasche.

Externe Hilfestellung

So, genug draufgehauen, kommen wir zu positiven Nachrichten. Auf dem Gebraucht­wagenmarkt gibt es viele gut er­haltene Cooper und JCW zu er­schwinglichen Preisen. Damit zum Tuner, und fertig ist der Mini-Fahrspaß, wie wir ihn lieben. Gute Idee, oder? Dachte sich auch Ma­xi-Tuner, der genau diese Ziel­gruppe mit unserem Testkandida­ten hier ansprechen will. Man hat einen 2022er JCW genommen, ihn von seinen unsportlichsten Teilen wie Räder, Fahrwerk und Auspuff befreit und paar zusätzliche PS eingehaucht. Das Ganze für weni­ger als 6000 Euro. Klingt doch gut? Ja, fanden wir, wollen wir testen. Zumal wir auch noch die Zeiten kennen, als diese Mini Dauergrin­sen verbreiteten.
Maxi-Tuner Mini John Cooper Works
Serie statt Tuning: Im Innenraum verrät nichts die Nachbehandlung des Briten.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Dass Maxi-Tuner sein Hand­werk versteht, durften wir schon einige Male erfahren. Vom in der Nähe von Mainz beheimateten Mi­ni-Laden hatten wir zuletzt einen gut aufgelegten Cooper S im Test. Der glänzte nicht nur mit spekta­kulärer Optik in Form einer lila­farbenen Folierung, sondern auch mit seinen fahrdynami­schen Talenten. Wir wussten gar nicht, dass 222 PS so viel Spaß bringen können. Das heutige Exponat ist von Haus aus ein John Cooper Works, also optisch schon ab Werk sportiv gestylt und mit einer Sportbremse und 231 PS bestückt. Doch wie ge­sagt, mehr Schein als Sein. Der Tuner rüstete den von BMW be­kannten Zweiliterturbo mit ei­nem selbst entwickelten Zusatz­steuergerät aus, stimmte am hauseigenen Rollenprüfstand ab und holte letztendlich beacht­liche 268 PS aus dem Vierzylin­der raus. Und ist damit um wie viel schneller?
ANZEIGE
Neuwagen kaufen
Carwow PkwSpare im Durchschnitt 8.100€!*
Ein Service vonCarwow Logo

Einfach zum neuen Auto!

Transparente Preise

Vertrauenswürdige Händler

Angebote aus deiner Nähe

Stressfrei & ohne Verhandeln

* Die durchschnittliche Ersparnis berechnet sich im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers aus allen auf carwow errechneten Konfigurationen zwischen Juni und November 2023. Sie ist ein Durchschnittswert aller angebotenen Modelle und variiert je nach Hersteller, Modell und Händler.
Auf 100 nimmt er der Serie schon eine halbe Se­kunde ab, bis Tempo 200 sind es beachtliche 2,9 Sekunden. Kein Wunder, das Triebwerk wirkt von unten bis an den Begrenzer viel, viel frischer und aufgeweck­ter. Untermalt wird die Hatz von einer gut gestimmten und nie ner­vigen Sportauspuffanlage. Selbst die von Haus aus langweilige Acht­stufenautomatik macht mit dem Powerzusatz richtig Laune. Und: Wir reden hier von nur 37 PS Leis­tungssteigerung. Es kommt eben auf die Abstimmung an. Und da hat Chef Andreas Schmidt wirklich viel Zeit investiert: "Man könnte auch noch mehr aus dem Zweiliter rausholen, aber das Getriebe kommt an seine Grenzen, und mir sind die Fahrbarkeit und der Spaß am Motor wichtiger als große Zah­len." Und wie wir auf Landstraße und Autobahn merken, scheint Schmidt auch ein Händchen für Fahrwerk und Räder zu haben.
Maxi-Tuner Mini John Cooper Works
Auffällig unauffällig: Bis auf den Heckspoiler sieht der Mini nach Mini aus. Beim zweiten Blick: Auspuff, tiefer, Räder.
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Das Conquistador getaufte Ge­windefahrwerk kann der Kunde in Komfort Plus, Komfort und Sport ordern. Die verschiedenen Härten erreicht der Tuner mit unterschiedlichen Federn. Im Testwa­gen ist ein Mix aus Sport und Kom­fort verbaut, also harte Feder, weich gedrehter Dämpfer. Dieses Set-up ist auf den Punkt, Allday trifft es perfekt. Da kannst du be­herzt in die Ecken reinhalten, die Fuhre bleibt stabil, schüttelt sich nicht. Die 215er-Hankooks auf den 18-Zöllern bringen die Kraft immer perfekt auf den Asphalt, da gibt es kein hilfloses Gescharre wie bei der Serie. Selbst schnelle Autobahn­kurven gehen entspannt und zü­gig, zumal dieser Mini locker über 250 Sachen läuft. Und das Fahr­werk kann auch schlechte Straßen, da wird man nicht durchgeschüt­telt, bekommt kein Kopfweh. Fakt ist aber auch: Für die Rennstrecke müsste man die Dämpfer wieder härter drehen. Das ändert aber auch nichts am echten Mini-Fee­ling, welches dieser JCW rüber­bringt.
Guido Naumann
Wer die neuen E-Mini nicht mag und noch die Ver­brenner feiern möchte, kauft ei­nen gebrauchten JCW, geht zu Maxi-Tuner, investiert relativ klei­nes Geld und erlebt den gelieb­ten Mini-Fahrspaß von früher.