Komische Oper Berlin:Der tolle Tag

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Mozarts Oper "Le nozze di Figaro" zerfällt in Berlin in zwei Teile: oben die feudale Klasse voller Kunstsinn, unten das Reich der Waschmaschinen und Bügelbretter - für das Personal. (Foto: Monika Rittershaus)

"Le nozze di Figaro": Der russische Regisseur Kirill Serebrennikow macht aus Mozarts vorrevolutionärer Oper in Berlin reinste Polit-Gegenwart.

Von Wolfgang Schreiber

Große Kunst wird durch ihre widerständige Kraft und soziale Dynamik politisch. Ganz so wie Mozarts vorrevolutionär aufsässige Comedia "Le nozze di Figaro", die der russische Filmemacher, Opern- und Theaterregisseur Kirill Serebrennikow an der Komischen Oper Berlin verzaubert und entzaubert hat. Serebrennikow als der Künstler, dem die enorme Anerkennung aus der politischen Konfliktsituation erwachsen ist, in der er lebte: Am Gogol-Center in Moskau leitete er, verrückt waghalsig, das führende Avantgarde-Theater Russlands. Um ihn mundtot zu machen, klagten ihn russische Behörden 2017 wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern an, ließen ihn verurteilen und schickten ihn für Jahre in den Hausarrest.

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