Wirtschaft

Russische Störungsversuche Finnische Airline storniert Flüge nach Estland wegen GPS-Jamming

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Finnair ist die einzige internationale Fluglinie, die Tartu anfliegt.

Finnair ist die einzige internationale Fluglinie, die Tartu anfliegt.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Piloten verschiedener Airlines melden seit Beginn des großangelegten Angriffs auf die Ukraine immer wieder GPS-Störungen im Luftraum rund um Russland. Die Airline Finnair muss deshalb jetzt für einen Monat den Flugverkehr ins estnische Tartu einstellen.

Die finnische Airline Finnair hat angekündigt, ihre täglichen Flüge ins estnische Tartu für über einen Monat auszusetzen. Grund dafür sei, dass bei Flügen in die zweitgrößte Stadt in dem baltischen Staat beim Anflugverfahren GPS zum Einsatz komme und sich die Störungen bei dem Satellitensystem häuften, wie die Airline mitteilte. Letzte Woche mussten demnach zwei Finnair-Flüge nach Helsinki umgeleitet werden, nachdem GPS-Störungen den Anflug auf Tartu verhindert hatten.

"Die Systeme in den Flugzeugen von Finnair erkennen GPS-Störungen, unsere Piloten sind sich des Problems bewusst und die Flugzeuge verfügen über andere Navigationssysteme, die verwendet werden können, wenn das GPS-System nicht funktioniert", so der Finnair-Betriebsdirektor Jari Paajanen. "Die meisten Flughäfen verwenden alternative Anflugmethoden, aber einige Flughäfen, wie zum Beispiel Tartu, verwenden nur Methoden, die ein GPS-Signal zur Unterstützung benötigen."

Bis zum 31. Mai sollen die Flüge der einzigen internationalen Fluglinie, welche die Stadt anfliegt, ersatzlos gestrichen werden. In diesem Zeitraum soll ein Anflugverfahren entwickelt werden, welches nicht auf GPS basiert, heißt es von dem Unternehmen.

Störungen bei GPS nehmen zu

Piloten der Airline meldeten, nach Unternehmensangaben, in der Vergangenheit Störungen insbesondere in der Nähe der zwischen Polen und Litauen liegenden russischen Exklave Kaliningrad, dem Schwarzen Meer, dem Kaspischen Meer und dem östlichen Mittelmeer.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 haben die Störungen von GPS allgemein zugenommen, erklärte der Leiter der estnischen Flugsicherung, Ivar Värk, Anfang April im dortigen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.

Demnach gebe es täglich 10 bis 20 Berichte von Piloten zu GPS-Störungen. Der Leiter der Flugsicherung des baltischen EU- und NATO-Landes erklärte, dass die Störungen auf die Versuche Russlands zurückzuführen sein könnten, die Aktivität und den Einsatz von ukrainischen Angriffsdrohnen zu stören. Das GPS-Jamming strahle demnach aus dem Oblast Leningrad in Russland in den baltischen Staat aus.

Quelle: ntv.de

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