Wegen Teuer-Alarm im Imbiss: Grüne Jugend will Döner-Preisbremse

Lecker! Döner-Spieße drehen sich in einem Schnellimbiss

Lecker! Döner-Spieße drehen sich in einem Schnellimbiss

Foto: Sven Hoppe/dpa

Knuspriges Fleisch, würzige Sauce und knackiger Salat, alles serviert in einem warmen Fladenbrot auf die Hand– einfach lecker. Die Rede ist vom Döner – einem der beliebtesten Fastfood-Gerichte in Deutschland. Das Problem: Die Preise für das türkische Gericht haben zuletzt mächtig angezogen. Die Grüne Jugend fordert nun ein Ende der Preisspirale nach oben!

Diesen Flyer kann man bei der Geschäftsstelle der Grünen Jugend bestellen

Diesen Flyer kann man bei der Geschäftsstelle der Grünen Jugend bestellen

Foto: gruene-jugend.de

„Dönerpreisbremse jetzt!“, steht auf Flyern, die Landesverbände bei der Geschäftsstelle bestellen können. Die Flugblätter sind Teil der jüngst gestarteten Kampagne „Kein Bock auf Krise“. Zu finden ist das „Aktionspaket Döner Europawahl 2024“ auf der Homepage der Grünen Jugend.

Es gibt sogar Gutscheine für Gratis-Essen: „Willst Du einen Döner-Gutschein gewinnen? Dann werde jetzt aktiv und kämpfe mit uns gegen die steigenden Preise!“

BILD fragte schriftlich bei der Grünen Jugend an: Was darf Ihrer Meinung nach ein Döner kosten? ABER: Keine Antwort – aus „terminlichen Gründe“ könne man nicht auf die Anfrage eingehen.

Als BILD telefonisch nachhakt, ob die Flyer und Produkt ernst gemeint seien, lässt ein Sprecher ausrichten: „Ich kann bestätigen, dass es sie gibt.“

Auf Insta erklärt Bundessprecherin Katharina Stolla die „Kein Bock auf Krise“-Kampagne

Auf Insta erklärt Bundessprecherin Katharina Stolla die „Kein Bock auf Krise“-Kampagne

Foto: Gruene_jugend/Instagram

Auf Insta wird die Kampagne allgemein erklärt. Bundessprecherin, Katharina Stolla (26), tönt: „Wir lassen es uns nicht länger gefallen, dass die einen im Privatjet um die Welt fliegen, während die anderen nicht mal ein warmes Mittagessen auf dem Tisch haben.“

Die Nachwuchs-Organisation kritisiert die hohen Lebensmittelpreise insgesamt.

Fakt ist: Auch Döner-Preise sind seit Sommer 2023 noch mal stark gestiegen!

Beispiel: In Frankfurt am Main legt man im Schnitt statt 7,12 Euro (2023) jetzt satte 8,18 Euro hin. Rund 13 Prozent rauf! Am teuersten ist die Fleischtasche in Kiel: 8,83 Euro.

Über einen längeren Zeitraum ist es sogar noch schlimmer, erklärt Ertan Celik (56). Er ist Chef von „Celik-Döner“ in Hamburg: „Vor zwei Jahren hat das Endprodukt im Imbiss nur 5 Euro gekostet.“

Fing vor über 30 Jahren auf der Schanze an: Celik-Döner-Boss Ertan Celik (56)

Fing vor über 30 Jahren auf der Schanze an: Celik-Döner-Boss Ertan Celik (56)

Foto: Andreas Costanzo

Jeden Tag werden sieben bis acht Tonnen Spieße bei Celik produziert – das sind rund 60 000 Döner-Portionen! Er besitzt auch sieben Imbisse in Hamburg („Soul Kebab“).

Ist der Döner wirklich zu teuer, Herr Celik?

„Es wurde seit Jahren viel zu günstig angeboten“, sagt der Fabrikant. Man habe den Preis nur mit einem niedrigen Lohnniveau und vielen Überstunden der Besitzer ausgleichen können. Spätestens mit Inflation und Energiekrise sei das nicht mehr möglich gewesen.

Und eine Preisbremse?

Celik: „Machen wir den Döner billiger, gehen wir pleite. Es würde nur mit staatlichen Förderungen oder Subventionen gehen.“

Kein Geringerer als Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat schon abgewinkt. Bei Insta sagte er in einer Fragestunde: „Eine Preisbremse wird es nicht geben.“

Wie finden die EU-Grünen die Kampagne? Offenbar gut! Der Abgeordnete Erik Marquardt (36) zu BILD: „Was der Döner am Ende kostet, entscheidet natürlich der Imbissbesitzer. Aber Politik muss den Rahmen schaffen, damit alle sich leckeres Essen leisten können und die Produzenten trotzdem anständig verdienen.“

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