Wirtschaft

Schwacher Jahresstart VW sieht den Motor wieder anspringen - Nachfrage steigt

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Volkswagen hat derzeit 1,1 Millionen PKW in Europa in den Bestellbüchern.

Volkswagen hat derzeit 1,1 Millionen PKW in Europa in den Bestellbüchern.

(Foto: picture alliance/dpa/TASR)

Europas größter Autobauer ist zum Jahresauftakt noch nicht in die Gänge gekommen. Bei der Tochter Audi waren Motoren nicht lieferbar und in der Luxussparte lief es zurückhaltend. Doch laut Finanzchef Antlitz zogen im März die Geschäfte an. Dies soll sich scon im laufenden Quartal auf das Zahlenwerk auswirken.

Lieferprobleme bei einigen Audi-Motoren und ein schlechteres Geschäft mit Luxusautos haben Volkswagen zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch eingebrockt. Mit 4,6 Milliarden Euro lag das operative Ergebnis im ersten Quartal um ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahres, wie der DAX-Konzern mitteilte. Der Autobauer begründete dies mit einem geringeren Absatzvolumen, einem ungünstigen Länder-, Marken- und Modellmix sowie höheren Fixkosten. Auch nach Steuern blieb mit 3,7 Milliarden Euro gut ein Fünftel weniger in der Kasse.

VW Vorzüge
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Die Ergebnisse spiegelten den erwartet verhaltenen Start ins Jahr wider, sagte Finanzchef Arno Antlitz. Zugleich sei das Unternehmen zuversichtlich, seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. "Ein starker März, die solide Auftragslage und der sich verbessernde Auftragseingang der letzten Monate sind ermutigend und sollten sich bereits im zweiten Quartal positiv auswirken", betonte er. An den weitgehend positiven Erwartungen für dieses Jahr hielt Volkswagen hingegen fest und rechnet noch immer mit einem Umsatzplus von fünf Prozent.

Sparprogramme sollen noch 2024 Wirkung zeigen

Die Erlöse schrumpften von Januar bis Ende März auf Jahressicht um ein Prozent auf 75,5 Milliarden Euro, die operative Gewinnmarge sank entsprechend um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Sie lag damit deutlich unter der Zielmarke für das laufende Jahr von 7 bis 7,5 Prozent. Ein wichtiger Grund für den Rückgang sind den Angaben zufolge Lieferengpässe bei Audi: Hier sanken die Erlöse deutlich, weil V6 und V8-Motoren zeitweise nicht ausreichend zur Verfügung standen.

Auch bei Porsche liefen die Geschäfte nicht so rund wie gewohnt. Hohe Vorlaufkosten für neue Modelle und ein schwacher Absatz drückten den Gewinn des Sportwagenbauers um fast ein Drittel. Besser sah es dagegen in der Volumengruppe Core aus, zu der die Kernmarke Volkswagen sowie Skoda, Seat/Cupra und die Nutzfahrzeugsparte mit dem VW-Bus gehört.

Konzernchef Oliver Blume hat dem Wolfsburger Autobauer ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 Prozent steigen. Für die gesamte Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen. Die Programme dürften im Laufe des Jahres 2024 allmählich Wirkung zeigen, sagte Antlitz.

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Der für den Umsatz entscheidende Absatz ging in den ersten drei Monaten um zwei Prozent auf 2,08 Millionen Autos zurück. Während Händler mehr Autos in Kundenhände übergaben als ein Jahr zuvor, verkaufte der Konzern weniger Fahrzeuge an ebendiese Händler, was die Erlöse schmälerte.

Vor allem das schwache Neugeschäft machte dem Konzern zu schaffen, insbesondere bei den Elektroautos. Nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 war die Nachfrage hier förmlich eingebrochen. Inzwischen springe das Geschäft mit den für VW wichtigen Stromern wieder an, sagte Antlitz. "Wir hatten einen schwachen Januar, aber Februar und März waren stark." Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Zahl der neu bestellten E-Fahrzeuge in den beiden Monaten mehr als verdoppelt. Allein in Europa liege der Auftragsbestand derzeit bei 1,1 Millionen Fahrzeugen, davon 160.000 E-Autos.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP/dpa

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