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Harvey Weinstein.

© imago/UPI Photo/IMAGO/David Dee Delgado

Nach Aufhebung von Vergewaltigungs-Urteil: Staatsanwaltschaft will Prozess gegen Harvey Weinstein neu aufrollen

Das erste Urteil gegen Weinstein war ein Meilenstein der Rechtsgeschichte und der MeToo-Bewegung. Dann wurde es aufgehoben – aber die Staatsanwaltschaft will nicht aufgeben.

Nach der spektakulären Aufhebung des Vergewaltigungsurteils gegen den früheren Filmmogul Harvey Weinstein will die Staatsanwaltschaft den Prozess neu aufrollen.

Das teilten Vertreter der Staatsanwaltschaft am Mittwoch bei einer Anhörung vor einem Gericht in New York mit, bei der auch der 72-jährige Weinstein selbst anwesend war, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten.

„Wir glauben an diesen Fall und wir werden diesen Fall neu aufrollen“, sagte die stellvertretende Staatsanwältin Nicole Blumberg. Auch die Verteidigung zeigte sich einverstanden mit einem neuen Verfahren. Beide Seiten signalisierten, dass sie im Herbst für einen neuen Prozess bereit sein könnten, wenn das in den Gerichtskalender passen würde.

Weinstein erscheint körperlich angeschlagen vor Gericht

Harvey Weinstein erschien körperlich sichtlich angeschlagen vor Gericht. Er wurde in einem Rollstuhl sitzend in einen Gerichtssaal in Manhattan gefahren, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Harvey Weinstein (2.v.l) im Gerichtssaal in Manhattan

© IMAGO/USA TODAY Network/IMAGO/Steven Hirsch

Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft sagte, die Anklagebehörde sei „fest davon überzeugt“, dass Weinstein erneut verurteilt werde. Staatsanwältin Jessica Mann werde sich dafür einsetzen, dass „der Gerechtigkeit erneut Genüge getan wird“.

Erneute Anhörung Ende Mai

Richter Curtis Farber setzte erstmal eine neue Anhörung für den 29. Mai an. Ob es wirklich zu einem neuen Prozess kommt, könnte aber beispielsweise auch noch davon abhängen, ob Zeugen und Zeuginnen erneut aussagen wollen würden.

Weinstein war 2020 wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Am vorigen Donnerstag hatte ein Berufungsgericht in New York die historische Verurteilung überraschend aufgehoben. Mit knapper Mehrheit befand das Gremium, dass bei dem damaligen Prozess Verfahrensfehler gemacht wurden.

Weinstein ist aber weiter in Haft, weil er 2023 in einem anderen Strafprozess in Los Angeles, in dem es ebenfalls um Sexualverbrechen ging, zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. (dpa, AFP)

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