Wirtschaft

Corona war Ausnahme, kein Anfang Peloton streicht Hunderte Stellen - Chef McCarthy wirft hin

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
400 Stellen fallen bei Peloton weg.

400 Stellen fallen bei Peloton weg.

(Foto: picture alliance / zz/STRF/STAR MAX/IPx)

In der Corona-Zeit boomt das Geschäft mit Laufbändern und Trainings-Fahrrädern. Der US-Anbieter Peloton sieht sich am Anfang einer Wachstumsstory. Doch die Pandemie geht vorüber und die Fitnessstudios öffnen wieder. Was bleibt, sind die vollen Lager des Unternehmens. Nun folgt der Sparkurs.

Die Sportartikel-Firma Peloton kämpft weiter mit der Rückkehr zur harten Realität. Nach dem Ende des Corona-Booms, als das Unternehmen vom Trend zum Sport in den eigenen vier Wänden profitierte, legte der neue Chef den Fokus auf Abo-Erlöse und wollte Peloton so unabhängiger vom Geräteverkauf machen. Doch der Plan ging nicht auf - nun zückt das Unternehmen einmal mehr den Rotstift. Rund 400 Mitarbeiter sollen gehen, etwa 15 Prozent der Belegschaft, wie Peloton mitteilte. Obendrein schmeißt der vor zwei Jahren für einen Neuanfang engagierte Chef Barry McCarthy das Handtuch.

Peloton
Peloton 3,56

Peloton hatte zu Beginn der Pandemie stark von der Schließung von Fitnessstudios profitiert. Die Verkäufe der Trainings-Bikes und Laufbänder sprangen in die Höhe. Interessenten mussten teils lange auf ihre Geräte warten. Peloton interpretierte den Schub allerdings nicht als Sonderkonjunktur, sondern als Beginn einer Wachstumsära und investierte in den Ausbau der Kapazitäten bis hin zum Bau einer Fabrik in den USA.

Das erwies sich als schwerwiegende Fehlkalkulation: Mit der Aufhebung von Corona-Einschränkungen ging das Interesse an Geräten der Firma wieder zurück. Peloton saß auf hohen Lagerbeständen, der Bau der Fabrik in den USA wurde abgebrochen und Peloton beschloss, die Geräteproduktion ganz an einen Auftragsfertiger auszulagern.

Mehr zum Thema

Seit 2021 gab es mehrere Runden von Stellenstreichungen. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf knapp 718 Millionen Dollar. Unterm Strich gab es einen Verlust von 167 Millionen Dollar nach roten Zahlen von knapp 276 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Die erneuten Entlassungen seien der einzige Weg gewesen, die Kosten an die Geschäftslage anzupassen, sagte der frühere Finanzchef der Streamingriesen Netflix und Spotify, McCarthy. Auch bei den Showrooms werde der Rotstift angesetzt. Peloton sei zudem in Gesprächen mit Banken über die Strategie zur Refinanzierung. Die bereits schwer gebeutelte Aktie fiel zeitweise um mehr als 13 Prozent. Inzwischen kostet das Papier weniger als 3 Euro. Auf dem Höhepunkt der Pandemie waren die Aktien teils für mehr als 130 Euro gehandelt worden.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen