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Ukraine-Krieg - Stimmen und Entwicklungen: Ex-Oligarch malt düsteres Ukraine-Szenario - Selenskyj nennt „größten Vorteil“ Russlands
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FOCUS online/Wochit Selenskyj sagt Reisen ab - Kiew meldet Rückzug von Positionen in Charkiw

Der russische Ex-Oligarch Michail Chodorkowski malt ein düsteres Zukunftsbild für die Ukraine. Präsident Selenskyj kritisiert den Westen scharf für Einschränkungen der ukrainischen Kriegsführung. Alle Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine im Newsticker.

Ex-Oligarch malt düsteres Zukunfts-Szenario für die Ukraine

08.29 Uhr: Der ehemalige russische Oligarch und Putin-Kritiker Michail Chodorkowski hat ein düsteres Zukunftsszenario für die Ukraine gemalt. Auf der Konferenz „Russland und der Westen“ vom „Zentrum Liberale Moderne“ sagte Chodorkowski laut „Welt“: „Bis Ende des Jahres verliert die Ukraine Charkiw, bis Mitte 2025 Odessa und Mitte 2026 wird sie einen Partisanenkrieg führen“.

Die Begründung ist für ihn „simple Arithmetik“: Russland stecke deutlich mehr Ressourcen in den Krieg als der Westen der Ukraine liefere.

Selenskyj bezeichnete die Situation in der Region Charkiw, in der Russland mehrere Grenzorte eingenommen hat, als „kontrolliert“, aber „nicht stabilisiert“. Die russischen Truppen seien fünf bis zehn Kilometer entlang der nordöstlichen Grenze vorgedrungen, ehe sie von ukrainischen Truppen gestoppt worden seien.

Der ukrainische Präsident warnte zudem davor, Russland könne seine Offensive intensivieren. „Sie haben ihre Operation gestartet, sie könnte aus mehreren Wellen bestehen. Und das ist ihre erste Welle“.

Heftige Selenskyj-Kritik am Westen: „Der größte Vorteil, den Russland hat“

08.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat fehlende Ausrüstung in der Verteidigung gegen Russland beklagt und eine Einschränkung beim Einsatz von westlichen Waffen kritisiert. Sein Land verfüge nur über ein Viertel der benötigten Luftabwehrsysteme und brauche 120 bis 130 F-16-Kampfjets, sagte er am Freitag in einem Exklusivinterview mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Einschränkung, westliche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Territorium zu nutzen, bezeichnete er als „größten Vorteil“, den Russland habe.

Mit Blick auf die Luftverteidigung sagte Selenskyj, die Ukraine habe „rund 25 Prozent dessen, was wir brauchen“. Zudem würden „120 bis 130“ F-16-Kampfjets oder andere moderne Flugzeuge benötigt, um die russische Dominanz in der Luft zu beenden.

Sehr kritisch äußerte sich Selenskyj im AFP-Interview über die Einschränkung beim Einsatz westlicher Waffen, diese nicht für Angriffe auf russisches Territorium zu nutzen. Russland könne alle Waffen von seinem Territorium auf die Ukraine abfeuern. „Das ist der größte Vorteil, den Russland hat.“ Die Ukraine hingegen könne russischen Waffen, die auf russischem Territorium seien, mit westlichen Waffen nichts anhaben.

Großbritannien und die USA hatten in den vergangenen Tagen angedeutet, dass diese Verbote gelockert werden könnten. US-Außenminister Antony Blinken sagte bei einem Besuch in der Ukraine in dieser Woche, das Land müsse letztlich selbst entscheiden, wie es seinen Krieg führen wolle.

Klingbeil setzt auf Teilnahme Chinas an Ukraine-Friedenskonferenz

05.44 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hofft weiter darauf, dass China seine Teilnahme an der Schweizer Ukraine-Friedenskonferenz noch zusagt. „Es wäre natürlich für diese Friedenskonferenz von entscheidender Bedeutung, dass China mit am Tisch sitzt„, sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Das gelte auch für Indien, Brasilien und Südafrika, drei weitere „entscheidende Player„, die ihren Einfluss auf Russland nutzen könnten. “Natürlich wäre das ein Rückschlag, wenn diese Staaten nicht dabei wären.“ Von einem Scheitern der Konferenz könne man aber auch dann nicht sprechen. “Ein Scheitern ist das nie, wenn man sich an einen Tisch setzt und über Wege zum Frieden redet.“

Die Schweiz hat für den 15. und 16. Juni rund 160 Länder eingeladen, um über mögliche Wege zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine zu reden. Russland, das die Ukraine vor gut zwei Jahren angegriffen hat, hat keine Einladung erhalten. Die Ukraine ist dagegen dabei.

Selenskyj: Ukraine hat nur ein Viertel der benötigten Luftabwehrsysteme

Samstag, 18. Mai, 01.40 Uhr: Die Ukraine verfügt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj nur über ein Viertel der für die Verteidigung gegen Russland benötigten Luftabwehrsysteme. Sein Land brauche außerdem 120 bis 130 F16-Kampfflugzeuge, um die russische Luftüberlegenheit beenden zu können, sagte Selenskyj am Freitag in einem Exklusivinterview mit der Nachrichtenagentur AFP. Er sagte zudem, dass sich der Mangel an Soldaten auf die Moral der Truppen auswirke.

Selenskyj kritisierte im AFP-Interview außerdem den Westen dafür, der Ukraine zu verbieten, die von europäischen Ländern und den USA gelieferten Waffen zu nutzen, um russisches Territorium anzugreifen. Die Ukraine könne russischen Waffen, die auf russischem Territorium seien, mit westlichen Waffen nichts anhaben. Russland hingegen könne alle Waffen von seinem Territorium auf die Ukraine abfeuern. „Das ist der größte Vorteil, den Russland hat.“

Mindestens zwei Tote bei russischem Luftangriff auf Charkiw

19.17 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Außerdem seien 25 Menschen verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Russische Flugzeuge hätten am Freitag zwei Gleitbomben auf die Stadt abgeworfen, schrieb Gebietsgouverneur Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine, die dicht an der Grenze zu Russland liegt, wird von der russischen Luftwaffe seit Wochen bombardiert. 

Die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde am Freitag von Russland mit Raketen beschossen. Dabei sei ein Mensch getötet, acht weitere seien verletzt worden, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit.

Zugleich setzten russische Bodentruppen ihre vor einer Woche begonnene Offensive in dem Grenzgebiet bei Charkiw fort, wie der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj auf Telegram schrieb. Die russische Armee habe diese neue Front mittlerweile auf etwa 70 Kilometer verbreitert. Dies solle die Ukrainer zwingen, mehr Brigaden aus der Reserve einzusetzen. Es sei dem Gegner aber nicht gelungen, die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Russland setze bei den Angriffen Luftwaffe, Raketen, Artillerie und Panzer ein. Einen Vorteil für die Ukrainer sah Syrskyj bei Drohnen und dem präziseren Artilleriefeuer.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte auf seiner China-Reise, seine Armee plane derzeit keine Eroberung von Charkiw. Es solle aber eine Pufferzone geschaffen werden, um die Ukraine vom Beschuss auf das russische Grenzgebiet Belgorod abzuhalten. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine russische Invasion ab. 

Baerbock fordert weitere internationale Luftunterstützung für Ukraine

Freitag, 17. Mai, 10.16 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der schweren russischen Angriffe auf die ostukrainische Großstadt Charkiw dringend weitere internationale Unterstützung für die Ukraine bei der Luftverteidigung verlangt. „Die Lage ist hochdramatisch, nicht nur mit Blick auf Charkiw, sondern auch an vielen anderen Orten in der Ukraine“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag vor einer Sitzung des Ministerkomitees des Europarats im französischen Straßburg. „Wir sehen deutlich, wie sehr die Ukraine weitere Unterstützung, insbesondere bei der Luftverteidigung, braucht.“

Die Lage in Charkiw zeige auch, wie wichtig es sei, dass russische Nachschubwege gekappt werden könnten, sagte die Außenministerin. Deswegen seien auch mittel- und langstreckenfähige Waffensysteme notwendig. Bei der von ihr mit Kanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) gestarteten internationalen Initiative für mehr Luftunterstützung zugunsten der Ukraine habe Deutschland ein weiteres Patriot-System zur Verfügung gestellt, sagte Baerbock. Andere Länder hätten wichtige Komponenten etwa zur Radarüberwachung geliefert. Zudem hätten Staaten, die nicht über diese Luftverteidigungssysteme verfügten, über eine Million Euro zur Verfügung gestellt. 

„Aber klar ist, wir brauchen weitere große Systeme“ wie Patriot-Batterien, forderte Baerbock. Etliche europäische Partner prüften, ob sie Systeme verlegen könnten. „Andere tun das nicht öffentlich, sondern tun das hinter verschlossenen Türen. Deswegen war die Initiative so wichtig“, sagte die Außenministerin und fügte an: „Es reicht noch nicht aus, was da zusammengekommen ist. Das sehen wir jeden Tag.“

Die Lage in Charkiw in der Ostukraine sei auch deshalb hochdramatisch, weil die Russen die rund 40 Kilometer von der Grenze entfernt liegende Stadt von ihrem Territorium aus angreifen könnten, sagte Baerbock. Als sie die Stadt besucht habe, habe sie erlebt, dass Teile der Luftverteidigung nicht greifen könnten. Ihr sei gesagt worden: „Zählen Sie bis 60. Und wenn sie dann noch zählen können, dann ist alles gut. Aber in 60 Sekunden einen Schutzbunker zu erreichen, ist kaum möglich.“ Aus diesem Grund lebten in der Stadt Kinder, die seit fast zwei Jahren nicht mehr zur Schule gegangen seien. Es sei eine unterirdische Schule gebaut, damit die Kinder wieder in die Schule gehen könnten. 

Mehr zum Ukraine-Konflikt auf der nächsten Seite.

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