Christoph Büchel in der Fondazione Prada:Alles muss raus

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Bevor die Fondazione Prada in den Palazzo einzog, war er tatsächlich Sitz eines Leihhauses für Arme. (Foto: Marco Cappelletti/Fondazione Prada)

Der Schweizer Künstler Christoph Büchel hat die Fondazione Prada in Venedig in ein bankrottes Pfandhaus verwandelt und begeistert damit die Biennale-Besucher.

Von Till Briegleb

Es ist die versteckte Sensation des Biennale-Sommers in Venedig: Christoph Büchels bankrottes Pfandhaus bei Prada. Von außen weisen nur ein paar kleine Plakate neben Eingang und Bootsanleger des prächtigen Palasts am Canal Grande auf den Ausverkauf hin. "Liquidazione totale! Fuori tutto!!" steht dort in Signalfarben. Aber diese Schilder, wie sie sonst an lebensunfähigen Boutiquen oder Matratzenlagern kleben, bereiten niemanden darauf vor, was in diesem insolventen Leihhaus wartet: abertausende Exponate von Waffen bis zu Schmuddelheftchen, von ramponiertem Trödel bis zum echten Tizian, von archäologischen Fundstücken zu einer Palette Sanitärkeramik, dazu rostige Fahrräder, Diamanten, Gerahmtes vom Papst über Nackerte zu Kriegsanleihen, historische Münzen, Uhren, Mopeds, Gitarren, Staubfänger, Mode, Matratzen und, und, und.

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