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Auf Grenzübergang Kerem Schalom Bewaffneter Arm der Hamas bekennt sich zu Raketenbeschuss

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Erst im April hatte die israelische Regierung zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Erst im April hatte die israelische Regierung zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen zu ermöglichen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Pool)

Als Raketen in Richtung des wichtigsten Grenzübergangs für Hilfsgüter in den Gazastreifen abgefeuert werden, reagiert Israel prompt und schließt den Übergang. Jetzt bekennt sich der bewaffnete Arm der Hamas zu dem Angriff.

Zu den Raketenangriffen auf Israels derzeit wichtigsten Grenzübergang für Hilfsgüter in den Gazastreifen hat sich der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bekannt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden hätten an dem Grenzübergang Kerem Schalom "die feindlichen Truppen getroffen", schrieb die Gruppe in einer Erklärung. Beigefügt wurde ein Video, das den Beschuss zeigen soll.

Für die Angriffe wurden der Erklärung zufolge "Kurzstreckenraketen" verwendet. Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, aus einem Gebiet nahe der Stadt Rafah seien zehn Geschosse in Richtung des Übergangs Kerem Schalom abgefeuert worden. Als Konsequenz schloss Israel den Übergang.

Erst im April hatte die israelische Regierung auf Druck des wichtigen Verbündeten USA zugesagt, "vorübergehend" Hilfslieferungen über den Grenzübergang Erez sowie den Hafen von Aschdod zu ermöglichen und zudem mehr direkte Hilfe aus Jordanien über den Grenzübergang Kerem Schalom im Süden zuzulassen. In einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hieß es damals, die Hilfslieferungen seien nötig, um "eine humanitäre Krise zu verhindern und die Fortsetzung der Kämpfe zu gewährleisten".

"Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet"

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Nach bald sieben Monaten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend, laut jüngsten Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) herrscht im Norden des Palästinensergebiets eine "Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet".

Der Krieg wurde durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mehr als 34.600 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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