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Renommierte Auszeichnung 108. Pulitzerpreis steht im Zeichen des Gazakriegs

Für ihre Berichterstattung über den Terroranschlag der Hamas ist der »New York Times« der Pulitzerpreis verliehen worden. Die Jury würdigte zudem alle Medienschaffenden, die über den Konflikt in Gaza berichten.
Ein israelischer Soldat sucht Schutz: Pulitzerpreis-Gewinner für Breaking-News-Fotografie

Ein israelischer Soldat sucht Schutz: Pulitzerpreis-Gewinner für Breaking-News-Fotografie

Foto: Amir Cohen / REUTERS

Gleich mehrere Medienunternehmen sind wegen ihrer journalistischen Arbeit zum Krieg in Nahost mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden. Die »New York Times« erhielt den renommierten Preis für ihre Berichterstattung über den Hamas-Terroranschlag vom 7. Oktober und den folgenden Krieg Israels im Gazastreifen. Die Arbeit der Zeitung nach der Eskalation durch die Hamas sei »weitreichend und aufschlussreich« gewesen, sagte die Jury über ihre Beweggründe.

Im Bereich Breaking-News-Fotografie gewann die Nachrichtenagentur Reuters für ihre Berichterstattung ebenfalls zum Gazakrieg: Die Fotoreporter von Reuters hätten den Anschlag und die ersten Wochen von Israels verheerendem Angriff auf Gaza mit dringlicher wie ungefilterter Berichterstattung dokumentiert.

Die Plattform ProPublica gewann in der Kategorie für den Dienst an der Öffentlichkeit mit ihren Berichten über teure Geschenke und Reisen von Milliardären für Richter des US-Supreme-Courts. Die Berichterstattung führte dazu, dass der Oberste US-Gerichtshof sich einen Verhaltenskodex gab.

Die Pulitzerpreise für die besten journalistischen Leistungen des Jahres wurden zum 108. Mal vergeben, Verwaltungschefin Marjorie Miller verkündete die Ausgezeichneten. In über 20 Kategorien können Reporter, Kolumnisten, Newsrooms und Kulturschaffende auf die goldene Medaille hoffen.

Dabei sind 15 Preise journalistischen Arbeiten vorbehalten – von investigativen Geschichten über Fotos bis zu Karikaturen. Die begehrte Auszeichnung wird aber auch für Literatur sowie für Musik und Theater vergeben. Eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist, bestimmt die Preisträger.

Verantwortliche fordern Freilassung Gershkovichs

Die Verantwortlichen für den Preis verlangten dabei erneut die Freilassung von »Wall Street Journal«-Journalist Evan Gershkovich. Dass der US-Amerikaner Gershkovich noch immer in Russland in Haft sitze, sei »empörend«.

Eine besondere Nennung ging zudem an alle Journalistinnen und Journalisten für ihre Berichterstattung über und aus Gaza: »In diesem Jahr würdigt der Vorstand die mutige Arbeit von Journalisten und Medienschaffenden, die über den Krieg in Gaza berichten. Unter schrecklichen Bedingungen sind außerordentlich viele Journalisten bei dem Versuch gestorben, die Geschichten von Palästinensern und Helfern zu erzählen«, hieß es.

eru/dpa