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Bundesparteitag der CDU Söder verspricht gemeinsame Lösung der Kanzlerfrage

Sie gelten als Konkurrenten um den Posten als Kanzlerkandidat – auf dem Bundesparteitag zeigten sich die Vorsitzenden von CDU und CSU betont harmonisch. Einer schwarz-grünen Koalition erteilte Markus Söder eine Absage.
Parteichefs Merz und Söder auf dem CDU-Parteitag: »Freundschaftliche Zusammenarbeit«

Parteichefs Merz und Söder auf dem CDU-Parteitag: »Freundschaftliche Zusammenarbeit«

Foto: Michael Kappeler / dpa

In seiner Gastrede beim CDU-Bundesparteitag in Berlin hat CSU-Chef Markus Söder zugesagt, die Frage nach dem Kanzlerkandidaten der Union einvernehmlich zu lösen. »Natürlich ist ein CDU-Parteivorsitzender immer der Favorit«, sagte Söder mit Blick auf seinen Kollegen Friedrich Merz (CDU). »An mir wird der Erfolg 2025 nicht scheitern.«

Die Unionsparteien hätten aus der Erfahrung des Wahljahrs 2021 gelernt. Damals hatten Söder und der damalige CDU-Vorsitzende Armin Laschet öffentlich über die Kanzlerkandidatur gestritten. Dies werde »sich nicht wiederholen«, sagte Söder. Die Kandidatenfrage werde »gemeinsam gelöst.«

Söder lobt Zusammenarbeit

Mit Merz verbinde ihn eine »faire, vertrauliche, ja freundschaftliche Zusammenarbeit«, sagte Söder. Er gratulierte dem CDU-Chef zu seinem »starken, deutlichen Ergebnis« bei der Wiederwahl durch den Parteitag und lobte den Beschluss der CDU zur schrittweisen Wiedereinführung der Wehrpflicht. Junge Menschen erhielten dadurch eine »stärkere Bindung zu unserem demokratischen Rechtsstaat«, so Söder.

Einer Koalition mit den Grünen erteilte der bayerische Ministerpräsident eine Absage. »Ich bin skeptisch und gegen Schwarz-Grün«, sagte er. Parteichefin Ricarda Lang könne er sich als Ministerin nicht vorstellen. Von den Delegierten erntete er für seine Aussagen viel Applaus.

Unionsparteien teilten Menschenbild

Auch Merz hatte bei der Begrüßung Söders die gute Zusammenarbeit zwischen den christlichen Schwesterparteien betont. Ein so hohes Maß an Übereinstimmung habe es in der Fraktion selten gegeben, sagte Merz. Bei allen Unterschieden teilten CDU und CSU ein gemeinsames Politikverständnis und das gleiche Menschenbild. »Das ist ein großes Erfolgsgeheimnis für uns«, sagte Merz.

In einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL Deutschland gaben 29 Prozent der Befragten an, dass die Union mit Söder als Kanzlerkandidat die meisten Stimmen erhalten würde. Nur 25 Prozent halten Friedrich Merz für die beste Wahl, 27 Prozent votierten für NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

esw/AFP/dpa