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Der Protein-Shake von morgen: Kann man CO2 einfach essen? Österreicher tüfteln an verrückter Erfindung
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
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Die Econutri-Gründer Verena und Stefan Schwab
Econutri/M. Kanizaj Die Econutri-Gründer Verena und Stefan Schwab
  • FOCUS-online-Autorin
Mittwoch, 08.05.2024, 12:27

Diese Idee könnte gleich zwei Probleme auf einmal lösen: Ein österreichisches Startup will herkömmliches CO2 in essbares Protein-Pulver umwandeln. Das Wunder-Pulver ist zunächst für Fische gedacht - doch auch Menschen sollen einmal in seinen Genuss kommen. 

Das Grazer Startup „econutri“ des 73-jährigen Gründers Helmut Schwab will aus CO2 ein von Tieren und Menschen essbares Protein herzustellen. Kurz erklärt machen sich die Tüftler dabei die Eigenschaft eines natürlichen Bakteriums zunutze, das CO2 verstoffwechselt. Dabei entsteht eine Biomasse, aus der Proteine gewonnen werden können.

Am Ende steht ein Pulver, das dem ähnelt, was Sportlerinnen und Sportler für Proteinshakes benutzen. Mit einem 300-Liter-Labor-Kessel ließen sich innerhalb von zwei Tagen 20 Kilo Protein produzieren. Noch ist das Pulver allerdings nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen. An der Veterinärmedizinischen Universität (Vedmed) Wien wird derzeit getestet, ob sich die produzierten Proteine als Fischfutter eignen.

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Eine 50 Jahre alte Idee

Das wissenschaftliche Konzept dahinter gibt es schon lange. „Mein Doktorvater hat bereits vor über fünfzig Jahren Kohlendioxid, kurz CO2, als Rohstoff betrachtet und sich überlegt, welche nützlichen Produkte daraus entstehen können“, sagte Schwab dem Österreichischen Rundfunk (ORF) . Und auch Schwab habe sich bereits in seiner Dissertation mit dem Thema befasst. Da damals aber noch nicht an die Klimakrise zu denken war, habe er sich anderen Themen in der Forschung zugewandt – bis 2021. In diesem Jahr gründete er mit Tochter Verena Schwab und Stefan Zopf nach jahrelanger Forschung das Unternehmen.  

Ihr großes Ziel ist es, die Anlagen mit 100 Kubikmeter großen Kesseln bei Industriebetrieben zu installieren – eben dort, wo viel CO2 entsteht. Zudem suchen sie nach Partnern aus der Futtermittelindustrie, die Interesse an qualitativ hochwertigem Eiweiß haben. In der Theorie geht „Econutri“ geht gleich zwei große Probleme auf einmal an: Die Menschheit muss CO2 einsparen, und der Bedarf an hochwertigem Protein wird in Zukunft steigen. Besonders in trockenen Regionen, wo sich Protein-Produktion ohnehin schwierig gestaltet, könnten solche Anlagen helfen – und würden dabei noch nicht mal wertvolle Ackerfläche beanspruchen.

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