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Gaza-Proteste Rapper Macklemore veröffentlicht Anti-Israel-Song

Es fallen Worte wie »Apartheid« oder »Kolonialisten«: Mit einem antiisraelischen Song unterstützt Rapstar Macklemore die Demonstrationen an US-Unis. Können Lieder wie dieses zum Problem für Präsident Biden werden?
US-Rapper Macklemore

US-Rapper Macklemore

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Britta Pedersen / dpa

An zahlreichen US-Hochschulen protestieren derzeit Studierende gegen den Krieg in Gaza. Die USA sind gespalten in der Frage, wie sie mit den Demonstranten umgehen wollen, was legitimer Protest ist und was antiisraelisch oder antisemitisch. US-Rapper Macklemore, bekannt für Partyhits wie »Thrift Shop« oder »Can’t Hold Us«, stellt sich nun mit einem Song auf die Seite der Protestierenden – und verwendet dabei zahlreiche antiisraelische Schlüsselworte.

So textet Macklemore in dem auf seinen Social-Media-Profilen veröffentlichten »Hind’s Hall« mit Blick auf Israel von einem Staat, der sich auf ein »Apartheidsystem« verlasse, um eine »gewalttätige Besatzung« aufrechtzuerhalten. In dem Song ist ebenfalls von »Kolonialisten« die Rede, und auch der Begriff »Genozid« wird verwendet – allerdings nicht als direkter Vorwurf, sondern als Frage: »Wo liegt Genozid in eurer Definition?«

Das Massaker der Hamas vom 7. Oktober thematisiert Macklemore hingegen nicht. Viele dieser Vorwürfe werden in Richtung Israel immer wieder erhoben , Kritiker halten die Begriffe für sachlich falsch und verzerrend.

Macklemore teilte anlässlich der Veröffentlichung mit, er werde die Einnahmen aus dem Lied dem Uno-Hilfswerk für die Palästinenser, UNRWA, zukommen lassen. Israel hatte der Organisation immer wieder Vorwürfe gemacht, unter anderem, dass einzelne Mitglieder die Hamas unterstützen. Ein Bericht fand dafür Ende April keine Belege. Der Name des Songs ist eine Anspielung auf ein von Studierenden besetztes Gebäude, das diese in »Hind’s Hall« umbenannten – nach dem Namen eines palästinensischen Mädchens, das in Gaza getötet wurde.

In dem Lied kritisiert der Rapper US-Präsident Joe Biden für seine Unterstützung Israels scharf. Biden habe Blut an seinen Händen, Macklemore werde ihn nicht wählen. Auch die von den Vereinigten Staaten beschlossenen Maßnahmen gegen den TikTok-Eigner ByteDance kritisiert Macklemore, hält sie offenbar für den Teil einer Verschwörung: »Es ist zu spät, wir haben die Wahrheit gesehen.«

Die Kritik des Rappers dürfte exemplarisch sein: Viele der Protestierenden an den US-Hochschulen dürften nach Ansicht von Beobachtern eher zu potenziellen Wählern Joe Bidens gehören. Wenden sich Menschen aus diesem Milieu demonstrativ von ihm ab, könnte das zu einer Gefahr im Rennen gegen den designierten republikanischen Kandidaten Donald Trump werden.

sol