Tausende Neuwagen parken auf Flugplatz: Teslas geheimes E-Auto-Lager

5000 Neuwagen passen auf den früheren Militärflugplatz Neuhardenberg, hinter Bäumen versteckt

5000 Neuwagen passen auf den früheren Militärflugplatz Neuhardenberg, hinter Bäumen versteckt

Foto: Olaf Selchow

Neuhardenberg (Brandenburg) – Absatz-Flaute bei E-Autos, Umsatz-Rückgang bei Tesla. Wohin mit den 6000 wöchentlich in Grünheide produzierten Wagen? BILD hat das geheime Lager der unverkauften Teslas in Brandenburg entdeckt. Die Anwohner kochen vor Wut.

Kein Vorankommen auf der Bundesstraße 1 Berlin-Küstrin. Lange Autotransporter bremsen den Verkehr – in Fahrtrichtung Osten voll beladen mit neuen Teslas, auf dem Rückweg meist leer. Alle kommen aus dem Grünheider Autowerk. Ihr geheimes Ziel: ein früherer Militärflughafen der DDR-Armee.

BILD hat die Karawane der Tesla-Transporter verfolgt. Von der B1 über enge Landstraßen durch kleine Dörfer mit zerfahrenen Bordsteinen und rissigen Hausfassaden. Begegnen sich zwei Laster, blockieren sie Kreuzungen und Bahnübergänge. Ihr Ziel: Neuhardenberg. Im Minutentakt rollen die Laster durchs Flugplatz-Tor.

Hunderte Tesla-Transporterfahren täglich 60 Kilometer von Grünheide nach Neuhardenberg.

Hunderte Tesla-Transporterfahren täglich 60 Kilometer von Grünheide nach Neuhardenberg.

Foto: Olaf Selchow

Zutritt verboten! Wer beim Flugplatz-Museum am Eingang nach den Transporten fragt, wird mit der Polizei bedroht. Nach hundert staubigen Metern verschwinden die Laster hinter Bäumen, Gebäuden, einem Lärmschutzwall. Doch von der anderen Seite kann man es sehen: das geheime Tesla-Lager.

Die Lkws verstopfen die Bundesstraße 1, blockieren Landstraßen, poltern durch Dörfer

Die Lkws verstopfen die Bundesstraße 1, blockieren Landstraßen, poltern durch Dörfer

Foto: Olaf Selchow

Bis zu 5000 Autos haben zwischen der 2400-Meter Startbahn und dem riesigen Solarpark Platz – eine ganze Wochenproduktion des Grünheider Werks. Dort ist für die unverkauften Elektro-SUV längst kein Platz mehr. Deshalb werden die Autos rund 60 Kilometer nach Neuhardenberg gebracht. Von früh bis spät, jeden Werktag.

„Wir haben 40 Autotransporter pro Stunde im Dorf gezählt“, berichtet Harald Ebeling (67) aus Gusow-Platkow, „300 bis 400 Fahrten am Tag. Es dröhnt unentwegt, die Häuser bekommen Risse, die Straße geht kaputt.“ In Wulkow hatte sich eine Bürgerinitiative erfolgreich gegen die Tesla-Laster gewehrt. Nun nehmen sie den Umweg über die B1 nach Neuhardenberg.

Bürgermeister Mario Eska (60, Linke) hat mit den anderen Gemeindechefs einen Protestbrief verfasst. Er sagt: „Wir hoffen, dass Tesla bald auf den Ex-Flugplatz Fürstenwalde ausweicht. Aber das ist rechtlich derzeit nicht möglich.“ Seine 3000 Einwohner tröstet Eska mit den Einnahmen: „Tesla steigert die Gewerbesteuer, die der Flugplatz zahlt.“ 20 Arbeitsplätze hat das Lager auch gebracht.

Ein Satellitenbild vom März zeigt tausende neue Tesla aufdem Flugplatz Neuhardenberg – und das ist nur ein Ausschnit

Ein Satellitenbild vom März zeigt tausende neue Tesla aufdem Flugplatz Neuhardenberg – und das ist nur ein Ausschnit

Foto: Google Earth

Hoffnung für die Anwohner und Autofahrer gibt nicht. „Die Prüfung alternativer Standorte erfolgt fortlaufend“, schreibt Tesla, „bisher jedoch ohne Erfolg.“ Bürgermeister Eska setzt auf die geplante Erweiterung des Tesla-Werks.

Doch weil die Grünheider dagegen stimmten, kommt nur ein Güterbahnhof, kein Lagerplatz. Landrat Gernot Schmidt (61, SPD): „Auf unseren Straßen bezahlen wir den Preis für die Nichterweiterung des Tesla-Werks!“

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Quelle: TikTok
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