Wirtschaft

Einbruch bei Getreideernte Mai-Frost in Russland hat "katastrophale Folgen"

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In einigen russischen Regionen wurde der Notstand in der Landwirtschaft ausgerufen.

In einigen russischen Regionen wurde der Notstand in der Landwirtschaft ausgerufen.

(Foto: IMAGO/imagebroker)

Russland ist einer der größten Getreideproduzenten und -exporteure der Welt. In diesem Mai machen Frostnächte den Landwirten zu schaffen. Hunderttausende Hektar Erntefläche sind unbrauchbar.

In Russland hat das kalte Wetter im Mai schwere Schäden in zwei der wichtigsten Getreideanbauregionen verursacht. "Die Fröste Anfang Mai hatten katastrophale Folgen", erklärte der Gouverneur der Region Lipezk, Igor Artamonow, auf Telegram. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die diesjährige Ernte viel kleiner ausfallen wird als die vorherige."

Derweil wurde im benachbarten Woronesch laut Landwirtschaftsministerium der Notstand erklärt. "Nach vorläufigen Angaben ist die Fläche der abgestorbenen oder stark beschädigten Pflanzen auf über 265.000 Hektar angewachsen", hieß es. Für die Schäden hätten zwei kalte Nächste Anfang Mai gesorgt, in denen die Temperatur auf bis zu minus fünf Grad gefallen sei. Russland ist einer der größten Getreideproduzenten und -exporteure der Welt.

Der Notstand befreie die Bauern davon, Zielquoten erreichen zu müssen, um Subventionen zu erhalten, hieß es. Auch in Lipezk werde das Ausrufen des Notstandes erwogen, so der Gouverneur. Neben Getreide werden in den beiden Regionen auch andere Feldfrüchte wie Kartoffeln, Sonnenblumen, Zuckerrüben und Obst angebaut. Aus den Mitteilungen der beiden Regionen ging nicht klar hervor, inwieweit diese durch die Fröste betroffen sind.

Dass die Getreideernte in diesem Jahr geringer ausfallen wird, ist aber nahezu sicher. Bereits vor der neuesten Kältewelle hatte das Landwirtschaftsministerium erklärt, dass die Ernte 2024 von 145 auf 132 Millionen Tonnen sinken könnte.

Die Agrarsupermacht Russland nutzt Exporte insbesondere von Getreide gezielt, um Abhängigkeiten zu schaffen und wichtige Devisen für die Produktion von Kriegsgütern zu erwirtschaften. Auch die Europäische Union sei weiterhin Abnehmer. Nach Schätzungen hätten sich allein russische Weizenimporte in der Saison 2023/2024 auf 700.000 Tonnen verdoppelt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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