Dramatische Warnung: Deutschland verliert jedes Jahr 100 Milliarden

Deutschlands Wachstum ist zu gering

Deutschlands Wachstum ist zu gering

Foto: Soeren Stache/dpa
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Deutschland verzeichnet wieder ein Mini-Wirtschaftswachstum von 0.2 Prozent im ersten Quartal. Doch die Krise ist noch längst nicht ausgestanden, wie die Beratungsfirma EY und das IW Köln bekannt gaben.

Die aktuelle Konjunkturprognose des IW Köln geht für 2024 von einer Stagnation (wirtschaftlicher Stillstand) aus – 0,00 Prozent Wachstum sollen es insgesamt werden. Somit geht die Stagnation der deutschen Wirtschaft mittlerweile ins sechste Jahr. Heißt: Seit 2019 ist die Wirtschaft faktisch nicht mehr gewachsen. Mit dramatischer Folge für Arbeitsplätze, Rente und Unternehmen.

Wird es besser?

Die Beratungsfirma EY schreibt in einer aktuellen Studie, dass zum sechsten Mal in Folge ausländische Unternehmen weniger Investitionsprojekte in Deutschland angekündigt haben.

Auch das IW Köln hat jüngst in einer weiteren Studie Alarm geschlagen und warnt eindrücklich: Wir verlieren gut 100 Milliarden Euro – und das PRO JAHR!

Laut der Untersuchung des IW Köln hatten wir allein in den vergangenen drei Jahren Nettokapitalabflüsse von mehr als 300 Milliarden Euro.

Ausländische Investoren machen Bogen um Deutschland

Das bedeutet im Schnitt gut 100 Milliarden Euro Investitionen WENIGER pro Jahr. Zur Einordnung: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt liegt bei rund 4000 Milliarden Euro. Das sind 2,5 Prozent unserer Wirtschaftsleistung.

Hauptgrund laut IW: Ausländische Investoren geben Deutschland weniger Kapital, bauen also weniger Fabriken, investieren nicht in ihre deutschen Standorte. Und das Institut erwartet laut Studienleiter Christian Rusche in den nächsten Jahren keine Besserung.

Geht das so weiter, verlieren wir also jedes Jahr 2,5 Prozent unserer Wirtschaftsleistung! In vier Jahren zehn Prozent. Das ist eine hohe Wohlstandsvernichtung.

Ist Deutschland zu teuer und zu bürokratisch?

Noch brisanter: In den vergangenen elf Jahren waren diese Nettokapitalabflüsse bereits zehnmal negativ. Das heißt: Es fließt seit einer Dekade mehr Geld aus Deutschland ab als herein kommt. Da ist demnach kein spontanes Wirtschaftswunder zu erwarten.

Mögliche Gründe für die deutsche Unattraktivität:

▶︎ Zu viel Bürokratie, Regulierung und Steuerbelastung

► Hohe Energiepreise, Arbeitskosten und Fachkräftemangel

► Zu wenig Investitionen in Infrastruktur und Bildung

► Hohes Zinsniveau und damit schlechte Finanzierungsbedingungen

Die Liste macht klar: Von allein kommt die von Finanzminister Christian Lindner (45, FDP) beschworene „Wirtschaftswende“ nicht.

Die Politik muss also selbst ran. Aber was tun? Da gehen die Rezepte bekanntermaßen auseinander: FDP (Steuern und Abgaben runter, Bürokratie entlasten), Grüne (Subventionen für Fabriken und Erneuerbare Energien beschleunigen), SPD (Investitionen auslösen mit Sondervermögen oder Reform der Schuldenbremse).

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