Sohn wegen Mord vor Gericht: Letzte Worte seiner Mutter: „Lass das!“

Hinter der Mappe versteckt der wegen Mord angeklagte Sohn sein Gesicht

Hinter der Mappe versteckt der wegen Mord angeklagte Sohn sein Gesicht

Foto: Lennart Stock/dpa

Aurich (Niedersachsen) – „Lass das!“ Im Todeskampf sollen das die letzten Worte einer Mutter (87) an ihren Sohn (61) gewesen sein.

Vor dem Landgericht Aurich muss sich seit Mittwoch ein Mann aus Weener (Niedersachsen) wegen Mord verantworten. Laut Staatsanwalt soll der Angeklagte seine pflegebedürftige Mutter Ende November 2023 mit einem Kissen erstickt haben. „Sie ist im Schlaf überrascht worden und ist arg- und wehrlos gewesen“, sagte der Staatsanwalt. Die Frau starb.

In diesem Haus wohnten Mutter und Sohn zusammen – während die Frau im Bett schlief, wurde sie erstickt

In diesem Haus wohnten Mutter und Sohn zusammen – während die Frau im Bett schlief, wurde sie erstickt

Foto: Lars Penning/dpa

Mutter und Sohn lebten gemeinsam in einer Wohnung, es soll immer wieder Streit gegeben haben. Wohl schon öfter soll der Sohn überlegt haben, seine Mutter zu töten. Am 25. November, kurz vor Mitternacht dann die brutale Tat.

Sohn schleicht sich ans Bett der Mutter

Während seine Mutter schlief, schlich er sich an ihr Bett und soll ihr laut Anklage ein Kissen mehrere Minuten lang auf das Gesicht gedrückt haben. Die 87-Jährige soll noch versucht haben sich zu wehren, rief: „Lass das!“ Dann blieb sie regungslos in ihrem Bett liegen. Der Sohn rief nach der Tat gegen 23.40 Uhr die Rettungskräfte an, gestand, dass er seine Mutter getötet habe.

Mit mehreren Einsatzwagen rückte die Polizei an. Der Sohn öffnete erst nach mehrmaligem Klopfen die Tür – mit dem Telefon in der Hand, mit dem er noch mit der Leitstelle verbunden war.

Polizei fand die tote Seniorin

In der Wohnung fanden die Polizisten die 87-Jährige leblos in ihrem Bett. „Es war kein Puls vorhanden“, sagte eine Polizistin, die zum Prozessauftakt als Zeugin angehört wurde. Wiederbelebungsversuche des Rettungsdienstes blieben ohne Erfolg.

Das Motiv für die Tat? Zu Beginn des Prozesses äußerte sich der Sohn nicht, doch sein Verteidiger kündigte eine Erklärung an. Möglicherweise soll es vor der Tat Streit um Geld gegeben haben. Das sagte der Sohn bei seiner Festnahme.

Der Prozess wird fortgesetzt. Es sind drei weitere Verhandlungstage angesetzt.

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